Auch beim Crowdfunding im Baltikum ist der Krieg in der Ukraine nicht spurlos vorübergegangen. Die Geldmarie testet dort mit jeweils rund 1.000 Euro einige Crowdinvesting-Portale und sieht sich die Entwicklung dieser noch ziemlich neuen Anlageform an. Ob sich der Krieg früher oder später negativ auf die Erträge niederschlagen wird, bleibt noch abzuwarten - bei den Neuinvestitionen war jedenfalls (ähnlich wie bei uns) einige Wochen ein vorsichtiges Abwarten zu beobachten. Nun sieht es aber schön langsam schon wieder nach "business as usual" aus.
Schon seit Mai 2017 investiert wird im Kreditvermittlungsportal Mintos. Mit einem vermittelten Kreditvolumen von mittlerweile rund 8 Milliarden Euro ist Mintos schon so etwas wie eine "Macht" im P2P-Kreditmarktplatz-Markt geworden.
Zurecht, wie die bisherigen Zahlen zeigen: Jahr für Jahr gab es bisweilen eine zweistellige Nettorendite, akuell liegt diese noch immer bei 9,88%. Nach fast 5 Jahren gibt es gerade einmal einen Ausfall von 9,41 Euro!
Wiewohl eine Renditeangabe erst nach dem Totalausstieg wirklich seriös erscheint, kann man bei Mintos schon behaupten: Das funktioniert!
Auch schon seit 2017 (Oktober) läuft die Anlage bei Estateguru aus Estland. Hier investiert die Crowd in besicherte Immobilienkredite.
Wie auch bei Mintos gibt es bei Estateguru genau nichts auszusetzen: Die Jahresrendite liegt bei tollen 10,93%, bei bisweilen 49 Rückzahlungen stehen aktuell 3 Einholungen (ob Zahlungsrückständen) bzw. eine bereits erfolgte Teileinholung gegenüber.
Auch Estateguro funktioniert also prächtig - und hat bisweilen auch schon die nette Summe von 550 Mio. Euro finanziert.
Beim Kreditportal Bondora (wo ob schlechter Tendenz schon seit 2019 nichts mehr investiert wird) hat das Restportfolio übrigens nunmehr schon ins Minus gedreht: Die -0,48% werden wohl noch etwas höher ins Minus drehen und zeigen, dass Crowdinvesting (bei Bondora in P2P-Kredite) nicht risikolos ist.
Seit Oktober 2020 testet die Geldmarie Reinvest24 (Immobiliencrowdinvesting). Dieses Portal aus Estland weist mit nunmehr 21,2 Mio. Finanzierungssumme durchaus stark steigende Tendenz aus - und vermittelt mittlerweile der Crowd Anlagen in Moldau, Estland, Spanien, Lettland, der Schweiz und in Deutschland.
137 Projekte hat Reinvest24 schon gefundet, aus meinen investierten 1.000 Euro wurden bisweilen 1.240 Euro - das ist zwar nur der Buchwert (Ausfälle natürlich noch möglich), die ersten Erfahrungen sind aber auch bei Reinvest24 sehr gut.
Noch etwas frischer im Geldmarie-Test: LendSecured aus Lettland.
Hier wird primär in Agrarprojekte investiert: Kauf von Äckern, Wäldern bzw. Vorfinanzierung des Anbaus (z.B. Getreide) stehen hier im Vordergrund - ein Geschäftsmodell, das gerade 2022 (ob steigender Lebensmittelpreise bzw. befürchteter Ernte- und Exportausfällen in der Ukraine) durchaus Auftrieb erhalten könnte.
Im November 2020 wurde hier erstmals investiert und auch bei LendSecured (welches heuer noch zu "Lande" wird) läuft es bisweilen fein: Aus 1.000 Euro wurden schon 1.151 Euro. Wie im Crowdinvesting üblich, gibt es auch hier einige Verspätungen bei der Rückzahlung - und wohl erst in vielen Jahren (sowie der einen oder anderen Wirtschaftskrise) kann man endgültig beurteilen, wie sinnvoll es ist, hier zu investieren.
Beim kleinen Portal LendSecured ist aber durchaus Bewegung zu sehen: 1.186 Registrierungen und ein Fundingvolumen von 2,36 Mio. Euro wirken zwar im Vergleich mit den oben genannten Portalen sehr bescheiden - in den letzten Monaten gab es aber sehr deutliche Steigerungen.
In Summe läuft die Anlage über die 4 hier beschriebenen Portale nach wie vor ausgezeichnet.
Weitere Infos und Statistiken (zur eigenen Anlage) über die Portale hier:
Weitere Portale aus dem Baltikum in Sachen Crowdlending und Crowdinvesting finden Sie hier: Crowdinvesting und p2p-Kredite in Lettland, Estland und Litauen
Geldmarie-Linktipps:
Ad hoc-Meldung - April 2022