Als Dividende bezeichnet man den Anteil des Gewinnes einer Aktiengesellschaft (oder einer Genossenschaft), welchen diese an ihre Aktionäre (oder Genossenschafter) ausbezahlt/ausschüttet. Die Dividendenzahlung wird oft auch als "Dividendenausschüttung" bezeichnet.
Die Hauptversammlung der Aktiengesellschaft (AG) beschließt die Höhe dieser Gewinnausschüttung, kann diese aber auch nicht durchführen (so die Hauptversammlung z.B. beschließt, die Gewinne eines Jahres in das nächste Geschäftsjahr mitzunehmen). Dies macht z.B. dann Sinn, wenn die AG noch verschuldet ist und mit den Gewinnen Schulden tilgen möchte, wenn die AG nur einen geringen Gewinn gemacht hat (dessen Ausschüttung nicht lohnt) oder aber auch, wenn man in Projekte investieren möchte und dazu Eigenkapital verwenden möchte.
Die Abrechnung der Dividende erfolgt zumeist knapp nach der Hauptversammlung und wird den Aktionären automatisch auf dem Geldverrechnungskonto des Depots (meistens das Girokonto) gutgeschrieben.
Der Tag, an dem die Dividende ausgeschüttet wird, bezeichnet man auch als "Ex-Tag". Am Vortag dieses Tages müssen die Aktien noch im Wertpapierdepot vorhanden sein, sodass eine Dividengutschrift erfolgt. Am "Ex-Tag" wird dann die Dividende (brutto) dem Börsenkurs abgezogen - es kommt jedoch durchaus ab und an vor, daß auch an diesem Tag steigende Kurse erzielt werden und man somit den Ex-Tag am Kurs nicht erkennen kann.
Bitte beachten Sie diesbezüglich, dass es beim Ex-Tag (insbesondere bei nicht börsenotierenden Wertpapieren) auch zu anderen Konstruktionen kommen kann!
Angegeben wird die Dividende in Österreich normalerweise in "Dividende pro Stück Aktie".
Auf die Dividendenausschüttung wurde bis 2015 eine Kapitalertragsteuer von 25% eingehoben (im Normalfall automatisch abgezogen), per 1.1.2016 liegt die KEST für Dividenden und ähnliche Gewinnanteile bei 27,5%. In einigen wenigen Ausnahmenfällen (z.B. bei Ausschüttung der Dividende als Kapitalrückzahlung) wird aber auf die Dividende auch keine KESt. eingehoben.
Aus dem Verhältnis Dividende-Aktienkurs resultiert dann der oft verwendete Begriff Dividendenrendite, den wir hier kurz erklären möchten, da die Höhe der Dividende (besonders im Verhältnis zum Nominalwert) oft zu Missverständnissen führte:
Kurs einer Aktie am Ex-Tag: 500 Euro
Nennwert der Aktie: 100 Euro
Ausschüttung: 5 Euro pro Aktie
Dividendenrendite: 1% (5 Euro sind 1% von 500 Euro)
Dividende zu Nennwert der Aktie: 5%
Die Dividendenrendite ist demnach der prozentuelle Anteil des ausbezahlten Gewinnes am aktuellen Börsenkurs. Es kommt aber genau genommen auch darauf an, zu welchem Kurs Sie selbst die Aktie erworben haben, wenn es um die Berechnung einer "seriösen" (der eigenen) Dividendenrendite geht.
Der Nennwert von Aktien hat mittlerweile übrigens fast keine Bedeutung mehr - die meisten Aktien sind nennwertlos, verbriefen aber nach wie vor (nach Stückzahl) einen aliquoten Anteil am Grundkapital des Unternehmen.
Viele Aktionäre kaufen aber Aktien nicht nur wegen den Ausschüttungen sondern vielmehr aufgrund der positiven Erwartungshaltung dem Unternehmen gegenüber.
Denn von einer Dividendenrendite von 1% möchte wohl keiner leben - vielmehr könnte es aber interessant werden, wenn diesen Unternehmen eine Reihe von profitablen Geschäftsjahren hinlegt und vielleicht dann einmal 50 Euro pro Aktie ausschüttet. Die Dividende wird Ihnen dann noch immer egal sein - der aus der guten Geschäftsentwicklung resultierende, stark verbesserte, Kurs wohl nicht.
Und Achtung: Es muss nicht sein, daß ein Unternehmen, welches immer schöne Dividendenrenditen hinlegt, auch im nächsten Jahr
noch so gut bilanziert. Nichts gegen aktionärsfreundliche Unternehmen - aber es darf ruhig ab und an etwas auf die
Seite gebracht werden, denn sonst ist der Mitbewerb vielleicht einmal ganz weit vorne....
Unternehmen, die vom (manchmal staatlichen) Hauptaktionär "ausgespresst" werden, sind schon öfter zum Übernahmekanditaten geworden.
Für Anfänger in Sachen Aktienkauf:
Eine AG die laufend gute Dividenden ausschüttet, sollte Ihnen trotzdem für den Erstversuch mehr Sicherheit bringen als eines, welches schon seit Jahren rote Zahlen schreibt bzw. selten in der Gewinnzone war. Aber je höher die Sicherheit, desto geringer sind meistens auch die Kurschancen.