Viele Angestellte wurden in den letzten Jahren und Jahrzehnten Selbständige - ein Trend der wohl weiter anhalten wird. Sobald jemand ein Einzelunternehmen gründet, läuft man auch schon zur Bank und teilt dieser die Firmengründung mit. Mit großer Freude eröffnet die Hausbank einem dann ein separates Geschäftskonto - auch Firmenkonto oder Kommerzkonto genannt.
Zumeist unterliegen die Firmengründer hier einer Fehlinformation: Das Eröffnen eines eigenen Geschäftskontos ist in vielen Fällen nämlich gar nicht notwenig.
Aufgrund der wesentlich höheren Gebühren bei Firmenkonten wird Ihnen die Bank natürlich zum Firmenkonto raten - aber was spricht eigentlich gegen ein zweites Girokonto (Privatkonto)?
Als Einzelunternehmer kommt man mit einem solchen nämlich wunderbar (und günstig) über die Runden - fragen Sie aber trotzdem zuerst Ihren Steuerberater, wieweit Ihr Unternehmen ein Firmenkonto benötigt oder nicht. Eine GmbH oder eine KG wird wohl schon seitens Bank ein Firmenkonto eröffnen müssen.
Sollte Ihnen Ihre Hausbank kein Firmenkonto eröffnen wollen, besuchen Sie ganz einfach eine andere Bank und eröffnen Sie dort ein günstiges Privatkonto. Auf dieses lassen Sie dann Ihre Eingänge überweisen bzw. tätigen von diesem Konto auch die entsprechenden Zahlungen.
Seitens Finanzamt wird es hier keine Bedenken geben (soweit der Geldmarie nach Rückfrage versichert wurde) - ein vom "echten" Privatkonto getrenntes Konto wird jedoch das Finanzamt sowie den eventuell vorhandenen Steuerberater erfreuen. Privatgeld hier - Firmengeld dort. Klar und transparent.
Wenn Sie auf dem ursprünglichen Privatkonto einen Überziehungsrahmen haben (den Sie auch ab und an bzw. laufend beanspruchen), sollten Sie jedoch mit dem Eröffnen eines Zweitkontos vorsichtig sein. Bisweilen hatten Sie als Angestellter nämlich immer laufende Eingänge - wenn diese dann (wie so oft in der Selbständigkeit) plötzlich wegfallen bzw. unregelmäßig eintrudeln, kann auch der Überziehungsrahmen plötzlich schnell weg sein.
Wer also ein Firmenkonto oder ein zweites Privatkonto bei seiner Hausbank eröffnet, sollte auch darauf achten, dass der Überziehungsrahmen nicht plötzlich verschwindet. Nachdem die Banken die Überwachung der Überziehungsrahmen oft automatisch vornehmen lassen, kann dann schon passieren, dass plötzlich die Bankomatkarte nicht mehr funktioniert bzw. gar weg ist...
Also unbedingt den Kontorahmen zeitgerecht mit der Hausbank besprechen - vielleicht muss ja aus diesem Grund (wenn Sie da oder dort einen Rahmen benötigen) doch ein eigenes Firmenkonto her...
Sollten Sie das Firmenkonto (ob als Firmenkonto oder als Privatkonto) bei einer anderen Bank führen, so überweisen Sie regelmäßig (monatlich ist ideal) auf Ihr Privatkonto. Das wertet die Bank dann nämlich in der Regel als regelmäßiges Einkommen - der Überziehungsrahmen bleibt so (zumeist) aufrecht.
Gerade bei der Eröffnung eines Zweitkontos passieren (oft durch die Automatik der Banken) oft unangenehme Änderungen beim ursprünglichen Hauptkonto.
Beobachten Sie daher in den ersten Monaten der Selbständigkeit das alte Privatkonto besonders gut (via Internet sieht man auch den aktuellen Überziehungsrahmen) und nehmen Sie bei unerwünschten Änderungen unbedingt sofort Kontakt mit der entsprechenden Bank auf.
Geldmarie-Linktipps - günstige Privatkonten