Mit 10 Jahren haben fast alle Jugendlichen dieser Tage schon ein Smartphone - da ist es nicht weiter verwunderlich, dass mit 14 oder 15 (oder schon früher) auch schon das eigene Jugendkonto eröffnet wird.
Ist ja auch gar nicht so unpraktisch für Eltern und Jugendliche: Man errichtet einen Dauerauftrag und überweist monatlich das Taschengeld auf das Konto - und der Jugendliche teilt sich das Geld dann (mehr oder minder erfolgreich) selber ein.
Neben Jugendkonten für Schüler ist es für Lehrlinge absolut notwendig, ein Konto zu eröffnen: Denn welcher Arbeitgeber zahlt heute noch Löhne bar aus? Auch die Versicherung für das Moped kann man sich vom Jugendkonto abbuchen lassen - oder auch die (eventuell notwendige) Kostgeldzahlung an die Eltern.
Auch die (meist kostenlose) Mitgliedschaft in Jugendclubs (bei fast allen Banken vorhanden) wird von den Banken massiv beworben: Geringerer Eintritt für Veranstaltungen (Konzerte, Aussstellungen, Sportveranstaltungen etc.) oder Willkommensgeschenke sind für viele Jugendliche ein triftiger Grund für die Eröffnung eines Jugendkontos.
Oft gibt es auf Jugendkonten auch eine (relativ) gute Habenverzinsung, welche Erwachsene kaum erhalten werden.
Auch viele Apps für Smartphones sind bei Jugendkonten mittlerweise Standard - eine Kontokarte zur Behebung des Guthabens in den Bankenfoyers gibt es sowieso. Onlinebanking wird zu den Jugendkonten natürlich auch angeboten und fast immer auch verwendet.
Die österreichischen Banken bieten Schülerkonten und Jugendkonten mit äußerst unterschiedlichen Alterslimits an.
So gibt es bei der Erste Bank die Jugendschiene "Spark7" - ein spark7-Jugendkonto kann man schon dem Alter von 10 Jahren eröffnen.
Die Bank Austria bietet Kids-Cards für das Alter von 7 bis 9 (auf den Namen der Eltern) und von 10 bis 13 Jahren an, ab 14 gibt es dann das kostenlose MegaCard-Konto für Jugendliche.
Auch bei Raiffeisen kann man Taschengeldkontos und (ab 15) Jugendkontos eröffnen, ab dem 14. Lebensjahr ist man bei der BAWAG mit einem Konto am Start, bei der Volksbank gibt es ab 12 schon ein Jugendkonto.
Eigentlich alle namhaften Banken bieten Jugendkonten in unterschiedlichen Formen (und mit unterschiedlichen Konditionen) an - achten Sie jedenfalls vor der Kontoeröffnung auf diese Konditionen und lassen Sie sich nicht durch ein (zumeist billiges) Werbegeschenk verlocken.
Ein Jugendkonto mit zumeist sehr guten Habenzinsen bietet übrigens die easybank mit "easy schüler" oder "easy lehrling" an. Ab 14 kann man ein solches eröffnen.
Das Alter von 14 Jahren scheint übrigens bei den meisten Banken der Standard für ein Jugendkonto zu sein.
Was sich in der Theorie ganz praktisch anhört, ist aber oft mit erheblichen Kosten verbunden. Die Angebote der Bankenlandschaft sind unterschiedlicher wie sonst kaum bei ähnlichen Bankprodukten: Von Null Euro Kosten pro Jahr bis mehr als 50 Euro (ohne Kontoüberziehung) sind da auf dem Markt zu finden. Zumeist ist zwar die Kontoführung gratis - für verschiedene Dienstleistungen (Dauerauftrag, Behebung, Einzahlung u.a.) werden aber oft sehr wohl Gebühren in Rechnung gestellt.
Bevor man ein Jugendkonto eröffnet, sollte man also unbedingt einen aktuellen Vergleich der Anbieter durchführen: Eine gute Vergleichsmöglichkeit bietet der Link (AK-Bankenrechner) ganz unten.
Beachten Sie auch, dass das Jugendkonto sehr oft nur bis zum 18. Lebensjahr gilt (manchmal auch bis 19 oder 20) - ab dann hat man die normalen (höheren) Kontogebühren zu bezahlen. Für einen Präsenz- oder Zivildiener oder einem Schulabgänger ohne Job sicher nicht sehr angenehm, wenn da plötzlich unerwartete Kosten auftauchen...
Also unbedingt den 18.Geburtstag im Auge halten - bzw. abklären, wie lange das Konto als Jugendkonto geführt wird. Sollten Sie nach der Matura studieren, kann (gegen Vorlage der Inskriptionsbestätigung) das Jugendkonto auf ein (ebenfalls begünstigtes) Studentenkonto umgestellt werden.
Bankomatkarten sind für Jugendliche ohne eigenes Einkommen eigentlich nicht vorgesehen - die Ausstellung einer Bankomatkarte bedarf der Zustimmung eines gesetztlichen Vertreters. Diese Karten sind dann oft mit einem Wochenlimit von 400 Euro versehen. Durchaus sinnvoll - denn eine Überziehung des Jugendkontos ist (wie auch ein Kredit an Jugendliche) nicht vorgesehen und nur in Ausnahmefällen (z.B. bei Lehrlingen) möglich.
Wenn auf dem Konto Gebühren anfallen, sollte der Kontoinhaber aufpassen, dass er vor dem Quartalsende auch ein wenig Geld auf dem Konto belässt: Die meisten Jugendlichen kennen Kontoabschlüsse nämlich (wenn überhaupt) nur vom Sparbuch - und da gibt es die Zinsen (abzüglich KESt.) immer zum 1.1.
Auf Girokonten gibt es aber (zumeist) einen Quartalsabschluss (1.1.,1.4,1.7.,1.10) - und schon ist man ein paar Euro ins Minus gerutscht und hat Sollzinsen zu zahlen. Das ist zwar bei baldiger Abdeckung kein Problem - prinzipiell aber ärgerlich. Also idealerweise nicht immer alles beheben - sondern ein paar Euro drauflassen.
Die Sollzinsen (Minuszinsen) entsprechen in etwa den Konditionen bei Girokonten für Erwachsene und sind unverschämt hoch - die Habenzinsen sind oft etwas höher (was keine Kunst ist, da die Habenverzinsung der meisten Girokonten schlichtweg ein schlechter Witz ist) als bei den "Großen". Bei guten Habenzinsen (Guthabenzinsen) kann man als Jugendlicher sogar auf ein (schlecht verzinstes) Sparbuch verzichten und das Geld auf das Konto umlegen. Einfach erfragen, was die Hausbank da so an Habenzinsen anbietet bzw. beim Link unten auf Banksuche gehen.
Die erste Bankwahl ist oft gar nicht so unwesentlich - denn erfahrungsgemäß führt man das Konto dann auch im Erwerbsleben weiter (worauf die Banken ja hoffen)- und dann verdient die Bank auch wesentlich mehr Geld (Kreditvergaben, Überziehungen, Kreditkarten, Wertpapierdepots, Bausparen, Versicherungen, Leasing etc.).
Einen guten Start ins Finanzleben wünscht die Geldmarie!
Geldmarie-Linktipp: