Die bekannteste Leasingform ist (nicht nur in Österreich) das KFZ-Leasing. Mehr als ein Drittel der neu zugelassenen Autos in Österreich sind mittlerweile über Leasing finanziert. In Wien lag die Leasingquote zuletzt schon weit über 40% der Neuzulassungen, bundesweit sind es auch bald 40%.
Aber nicht nur KFZ können geleast werden - auch das Immobilienleasing erfreut sich (bei Firmen) immer größerer Bedeutung. In diesem Artikel soll es aber primär um das KFZ-Leasing gehen. Auch dieses ist bei Firmen (schon aus steuerlichen Gründen) sehr beliebt - doch schon jeder zweite Leasingkunde ist Privater.
Leasing ist eine Finanzierungsform, bei welcher der Leasingsgegenstand (Auto, Immobilien, Maschinen etc.) vom Leasinggeber (=Kreditgeber und Eigentümer) an der Sache gegen Zahlung einer Leasingrate (ähnlich einer Miete) temporär zur Benützung überlassen wird. Der Leasingnehmer kann also die Sache nutzen, ohne deren Eigentümer zu sein.
Bei der populärsten heimischen Variante, dem Restwertleasing hat der Leasingnehmer dann die Möglichkeit, das Fahrzeug am Ende der Leasinglaufzeit zu erwerben.
Abhängig ist dieser Restwert von der Marke/Type des KFZ, der Laufzeit des Leasingvertrags sowie der Kilometerleistung.
Die Leasinglaufzeit bei KFZ ist zumeist zwischen 24 Monaten und 86 Monaten, bei LKW und Kleinbussen zumeist nur 60 Monate. Auch Motorräder oder Sonderfahrzeuge kann man übrigens leasen.
Auch Eigenmittel müssen manchmal erbracht werden. Diese werden entweder in Form einer Anzahlung (Mietvorauszahlung) erbracht, bei der dann die Eigenmittel während der Leasinglaufzeit gänzlich verbraucht werden. Bei dieser Form der Eigenmittelaufbringung ist die geleistete Kaution somit abnehmend - und verringert auch die laufende Zahlung um anteiliges Kapital und Zinsen.
Die zweite Variante ist hier die fixe Kaution, welche bis zum Ende der Leasinglaufzeit bestehen bleibt. Die laufende Zahlung verringert sich hier nur um die jeweiligen Zinsen - am Ende des Leasings wird diese normalerweise dem Restwert des Fahrzeuges gegengerechnet.
Darüber hinaus wurde (und wird) bei jedem neuen Kontoinhaber bzw. auch Kreditnehmer angefragt, ob dieser in einer "schwarzen Liste" verzeichnet ist. Diese konnte z.B. den Namen "UKV" (Unerwünsche Kundenverbindung), "Neli" (Negativliste) etc. heißen - und wurde von den Banken verwaltet und mehr oder minder gepflegt.
Ist der Leasingvertrag abgelaufen, steigen (insbesondere im gewerblichen Bereich) die Leasingnehmer oft direkt auf ein neues KFZ um. Auch eine Verlängerung des Leasingvertrages (auf Restwertbasis) ist möglich.
Der Kunde kann natürlich das Fahrzeug auch erwerben bzw. kann dieses am Markt verkauft werden. Auch die Rückgabe an die Leasinggesellschaft ist möglich.
Auch eine vorzeitige Auflösung des Leasingvertrages ist möglich - doch selten mit Vorteilen für den Kunden verbunden (insbesondere, wenn der Restwert hoch ist und die Laufzeit noch lange ist).
Aufgrund der steuerlichen Vorteile schwärmen viele Leasingnehmer von den ach so tollen steuerlichen Vorteilen. Klären Sie aber erst einmal ab, ob es für Sie überhaupt steuerliche Vorteile zu nutzen gibt. Wenn keine betriebliche Nutzung vorhanden ist, fällt auch der Steuervorteil weg.
Leasing ist für Private zumeist gar nicht günstiger als Kredit. Eine günstige Kreditfinanzierung des KFZ hat auch weitere Vorteile: Z.b. gehört beim Kredit das Fahrzeug auch rechtlich Ihnen (es sei denn, Sie haben der Bank das Fahrzeug als Sicherheit abgetreten).
Beim Leasing sind Sie auch an einige Vertragspunkte gebunden, deren Einhaltung Ihre Pflicht ist - z.B. muss bei Neufahrzeugen fast immer eine (teure) Vollkaskoversicherung abgeschlossen werden. Oft würde ein Umstieg auf Teilkasko Sinn ergeben - Sie müssen bei allen Versicherungstransaktionen zuerst die Leasingfirma fragen. Denn diese hat ja auch den Typenschein und den Eigentumsvorbehalt. Wenn Sie z.B. ein 2. Fahrzeug in ein Wechselkennzeichen einschließen möchten, benötigt Ihr Versicherungsmann auch den Typenschein - also rechtzeitig anfordern.
Wenn Sie das Leasing ausbezahlt haben, lassen Sie umgehend den Eigentumsvorbehalt streichen und fordern Sie den Typenschein an. Den Eigentumsvorbehalt auch bei der Zulassungsstelle austragen lassen - erst dann kann das Fahrzeug nämlich ohne Probleme abgemeldet oder verkauft werden. Oft wird darauf nämlich vergessen und man (bzw. der Käufer) steht dann ziemlich blöd bei der Zulassung und möchte ein Leasingfahrzeug abmelden... In solchen Fällen reicht aber zumeist ein Anruf bei der Leasingfirma, welche der Zulassungsstelle dann rascg eine Bestätigung zukommen lässt.
Beachten Sie bei Ihrem Leasingvertrag auch unbedingt die Vorschriften bezüglich Kilometerleistung - Mehrkilometer über diese Vereinbarung können teuer werden. Auch Umbauten, Einbauten, Auslandsfahrten, Einhalten von Sericevorschriften etc. könnten lt. Leasingvertrag geregelt sein.
Wenn Sie Leasing und Kredit vergleichen wollen, wird das schwer: Beim Leasing finanzieren Sie nämlich nur einen Teil der Gesamtsumme. Restwert und Anzahlung (Kaution) sollte man in einem solchen Vergleich unbedingt mitberechnen!
Nicht nur Neuwagen oder Vorführwagen sind leasingfähig - auch jüngere Gebrauchtwagen können oft geleast werden. Klären Sie das im Vorfeld ab.
Der Kaufpreis (Listenpreis minus Rabatt) ist die Basis für die Kalkulation. Etwaige Sonderausstattung bitte nicht vergessen.
Weitere Parameter: Leasinglaufzeit und geplante Kilometerleistung (als Berechnungsbasis für den Restwert).
Kaution abnehmend oder gleichbleibend - welche Eigenleistung erbringen Sie bzw. ist eine solche notwendig?
Wo und wie ist das Fahrzeug haftpflicht- und kaskoversichert? Sollte Ihnen die Leasingfirma ein Angebot für eine Versicherung machen, beachten Sie, dass Sie den Versicherer frei wählen können! Wie lange eine Vollkaskoversicherung bestehen muss, bestimmt allerdings dann die Leasinggesellschaft.
Es ist übrigens sehr anzuraten, sich einige Vergleichsangebote einzuholen. Jedenfalls sollten Sie (insbesondere als Privatperson) auch mit einer Kreditfinanzierung vergleichen - auch wenn das neue Auto noch so lockt und der Autoverkäufer (der auch das Leasing und die Versicherung vermittelt) vielleicht zum Abschluss drängt.
Hier finden Sie übrigens eine: Liste mit Leasinggesellschaften in Österreich, hier Informationen zu Leasingrechnern.
Geldmarie-Linktipp: