Eine Versicherung ist im Grunde nichts anderes als eine Risikogemeinschaft:
Ein Risiko wird mittels Zahlung von kleinen Prämien versicherungsmathematisch derart abgedeckt, dass dann im Schadensfall (Leistungsfall) genug Geld für den/die Betroffenen zur Verfügung steht. Für die Abwicklung/Verwaltung der Risikogemeinschaft verbleibt bei der Versicherung ein Anteil - dieser wird für Aufwände (Verwaltungskosten, Personal, Gewinnausschüttung an die Gesellschafter/Aktionäre, Sponsoring, Werbung etc.) verwendet.
Dieser (teilweise romantische, aber durchaus sinnvolle) Ansatz hat sich natürlich im Laufe der Zeit massiv geändert:
Versicherungen sind zu mächtigen Giganten am Kapitalmarkt mutiert und haben Einfluss in fast allen Lebenslagen: Von der Miete (als Immobilienbesitzer) über diverse Firmen (Beteiligungen) bis hin zur hohen Politik. Da ist es wohl nicht verwunderlich, dass einst ein gewisser Herr Heller gemeinsam mit einem Herrn Ambros folgende Zeile trällerte: "...wannst Vertraun host in di söba, dann brauchst ka Versicherung..." (aus: "Für immer jung").
Dieser anarchistische Ansatz und die gemeinhin herrschende Meinung zur Versicherungsbranche teilte einst auch die junge Geldmarie - bis es der Zufall wollte und es die Geldmarie in den Außendienst einer namhaften heimischen Versicherung verschlug.
"Kann ja alles nicht so schwer sein - bin ja ein bestens ausgebildeter Banker und die Versicherungskeiler sind ja sowieso das Letzte" - so in etwa die Grundeinstellung und die Vorurteile gegenüber einer Branche. Welche sich schon sehr bald ändern sollte(n).....
Nein - es waren nicht die leichten Kopfwäscheversuche, auf Verkaufsseminaren aus der beratungsorientierten Geldmarie einen erfolgreichen Klinkenputzer nach US-amerikanischen Vorbild zu machen (da konnte die Marie nur mitleidig grinsen) - vielmehr entdeckte ich das unglaublich breite Spektrum, welches ein solider Versicherungsfachmann abdecken sollte.
Von der primitiven Autoanmeldung (die auch eine wahre Kunst sein kann) über die Wertpapierberatung bei der Fondsvorsorge, steuerliche Aspekte, gesellschaftliches und wirtschaftliches Grundwissen, Rechtsverstand, Immobilienkenntnisse, Sozialversicherungswissen, Bankinformationen etc. bis hin zum hochqualifizierten Firmengeschäft: Beim Thema Versicherungen ist alles drin!
Welch banaler Job im Schalterdienst einer Bank! Bei der Versicherung gibt es ab dem Vorhandensein einer gewissen Größe des eigenen Kundenstockes (ca. 300 bis 500 Kunden) fast jeden Tag (und manchmal auch mehrmals am Tag) schwierige Fragen und Probleme, die selbst der beste Fachmann noch zur Abklärung mit einem weiteren Bereichsspezialisten bringen muss. Oder er weiß, wo man nachlesen kann...
Und damit sind wir auch schon mittendrin im Reich der Versicherungen - in der Polizze und den beliebten Versicherungsbedingungen steht fast alles. Und zwar soviel, dass man sich vieles gar nicht merken kann bzw. es nicht sehr rasch findet. Das steht aber nicht drin, um Sie als Versicherungskunden zu ärgern, sondern ausschließlich um eine möglichst klare Abwicklung von Leistungsfällen (Schadensfällen) zu gewährleisten. Im Sinne einer fairen Risikogemeinschaft.
Wobei wir nunmehr auch schon wieder beim ersten Satz dieser Rubrik angelangt sind. Aber noch lange nicht am Ende derselben. Denn hier entsteht wohl die längste Rubrik der Geldmarie:
Frei nach Woddy Allen: "Was Sie schon immer über Versicherungen wissen wollten (und Ihnen Ihr Berater nicht sagen kann/will)". Lesen Sie, staunen Sie - Schaun' Sie sich das an!;-)