Sucht man heute im Internet nach Informationen zu Pensionskonten bei Banken, erhält man zuerst wohl Informationen zum neuen Pensionskonto (welches Arbeitnehmer über ihre vielleicht zukünftige Pensionshöhe informiert), selten aber wirklich relevante Treffer bezüglich Girokonten für Pensionisten.
Kein Wunder - das Girokonto für Pensionisten wird von vielen Banken werblich auch sehr vernachlässigt.
Kaum ein Rentner erhält heute seine Pension noch mit der Post - mittlerweile lassen sich fast alle Pensionisten die Rente auf ein Pensionskonto überweisen.
Bemühte man sich seitens der Banken vor vielen Jahren noch mit Gratis-Pensionskonten an das Ersparte der Pensionisten heranzukommen (diese hoben dann zumeist brav am Monatsersten das gesamte Geld vom Konto ab und legten den nicht benötigten Teil auf ein Sparbuch), so sind Pensionskonten dieser Tage zumeist gleich teuer wie normale Gehaltskonten.
Ein Pensionskonto ist eigentlich auch nichts anderes als ein Girokonto für Pensionisten - wiewohl es natürlich ein paar kleine Unterschiede gibt, die man beachten muss:
Die Umstellung eines Gehaltskontos auf den Status "Pensionskonto" wird durch den Bezug einer Rente bzw. Pension ausgelöst - die Umwandlung erfolgt damit zumeist bei Pensionsantritt.
Ein preislicher Vorteil (wie oft für Senioren bzw. Pensionisten üblich) ist kaum mehr gegeben, vielmehr können aber Nachteile resultieren:
So könnte z.B. ein vorher vorhandener Kontorahmen gestrichen werden - Gehaltskonten werden hier gegenüber Pensionskonten immer noch großzügiger behandelt. Wiewohl natürlich für die Bank das Risiko von ausbleibenden Gehältern beim Pensionskonto (Pension kommt ja laufend und verlässlich) eher gering ist, haben Pensionisten bzw. ältere Menschen häufiger die unangenehme Angewohnheit, zu sterben. Daraus ziehen viele Banken den Schluss: Schluss mit dem automatischen Überziehungsrahmen ab Pensionsantritt.
So Sie in der Übergangsphase von Gehalts- auf Pensionskonto noch einen offenen Saldo haben, sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Betreuer über die jeweiligen Usancen Ihrer kontoführenden Bank!
Mittlerweile sind Kontoüberziehungen oft auch bei Pensionskonten möglich, sogar ein Kredit für Pensionisten ist heute (schon ob der längeren Lebensdauer der Menschen) in einigen Fällen durchaus noch möglich und hängt natürlich auch sehr von der individuellen Bonität ab.
Gab es früher mit dem (vorzeitigen) Abheben von Pensionen noch Probleme (oft hoben Pensionisten das Geld schon ab, bevor die Valuta/Wertstellung dies erlaubt hätte - daraus resultieren Sollzinsen), so ist heute die Pension immer dann abhebbar, sobald sie am Kontoauszug aufscheint. In der Regel ist dies am Monatsersten (soferne kein Wochenende oder Feiertag).
Früher gab es am Monatsersten in den Banken den (böse) genannten "Perchtenlauf": Eine breite Schar von Pensionisten hoben pünktlich die gesamte Pension ab und blockierten mit ihren Sparbüchern die Bankkassen in ganz Österreich. Als ob das Geld nicht am 2. des Monats auch noch da wäre...
Mittlerweile nutzen viele ältere Damen und Herren aber auch schon die modernen Möglichkeiten des Bankings: Daueraufträge, Einziehungsaufträge, Umbuchungsaufträge (mittels denen dann z.B. jemand anderer via Sparbuch abheben kann) und sogar Onlinebanking sind für die Senioren heute kein Geheimnis mehr.
Ein weiterer Nachteil des Pensionskontos (neben oft schlechteren Kreditmöglichkeiten): Pensionskonten sind in der Regel als Einzelkonto zu führen, weitere Verfügungsberechtigungen oder Zeichnungsberechtigungen sind normalerweise nicht vorgesehen. Wenn dem doch der Fall ist, so müssen sich zeichnungsberechtigte Personen verpflichten, im Todesfall des Anspruchsberechtigten zu Unrecht überwiesene Gelder an den Bund zurückzuzahlen.
Der größte Nachteil des Girokontos: Es gibt kaum mehr einen preislichen Vorteil von Pensionskonten gegenüber Girokonten.
Sehr wohl gibt es aber sowohl beim Gehaltskonto als auch beim Girokonto einige Anbieter von Gratiskonten. So sei hier etwa das DADAT Pensionskonto (Linktipp!) erwähnt.
Geldmarie-Linktipp: