Nachdem der Strom in Österreich im Schnitt zu rund 70% (manchmal auch zu 100%, manchmal aber auch nur zu 20%...) aus erneuerbaren Energien kommt (tu felix Austria - die Wasserkraft macht es möglich, Photovoltaik und Wind legen auch fein zu!), muss man hierzulande bei der Ökologiefrage "Strom oder Benzin bzw. Diesel" oft nicht lange nachrechnen - wiewohl das natürlich viele tun und zu unterschiedlichsten Ergebnissen und Thesen kommen.
Belehrungen, Thesen und Verschwörungstheorien wollen wir Ihnen aber folgend übersparen - einzig und alleine einen kleinen Überblick über die mittlerweile sehr breit gewordene Substitutionsmöglichkeit von Fossilenergieträgern wie Benzin und Diesel geben. Dazu auch einige (persönliche) Bemerkungen zu den verschiedenen Einsatzmöglichkeiten:
Das Elektroauto kommt zwar wohl nicht so rasch wie vermutet voran - es kommt aber ziemlich sicher.
In den letzten Jahren haben sich die Reichweiten von 100 Kilometer auf 250 bis 500 Kilometer im Echtbetrieb verbessert, die Preise der Stromer sind aber immer noch deutlich zu teuer. Den Aufpreis von 10.000 bis 20.000 Euro auf ein vergleichbares Benzinfahrzeug will sich die Masse noch nicht leisten, günstige Elektroautos sind in Mittelstandsfamilien zumeist maximal als Zweitwagen bzw. als Stadtflitzer gedacht, einzig so manche Firma (mit viel Umkreisverkehr und Lademöglichkeiten) hat schon (oft zurecht) den Rechenstift gezückt.
Meine Prognose: Erst wenn die Reichweiten bei rund 500 (verlässlichen) Kilometern liegen und der Preis nur noch ca. 5.000 Euro über den Preisen von benzinbetriebenen Fahrzeugen liegen, gehen die Elektroautos weg wie die warmen Semmeln.
Auch die Möglichkeit der Stromspeicherung (insbesondere für Photovoltaikanlagenbesitzer) wird die Rechnung der E-Cars früher oder später aufgehen lassen - bis ca. 2030 wird es aber wohl noch dauern, bis die E-Autos auch für die breite Masse wirtschaftlich werden.
Empfehlung: Derzeit für Private fast immer nur nur als Zweitwagen bzw. Stadtflitzer gut geeignet. Noch ein paar Jährchen warten!
Für manche mittlerweile schon eine Überlegung wert: Elektromofas, E-Scooter bzw. Elektromopeds sind neu schon um 2.000 bis 3.500 Euro zu haben und erreichen jetzt schon Reichweiten von locker 50 bis 100 Kilometer.
Die Geldmarie hat sich 2018 selbst einen gebrauchten (und auf Lithium-Ionen-Akkus umgebauten) E-Scooter zugelegt und hat damit sehr viel Spaß und Freude: Geladen wird dieser an Sonnentagen via hauseigener Photovoltaik (also quasi Null Stromkosten - außer die dadurch nicht billig ins Netz eingespeisten Kilowattstunden) und ein Parkplatz im Zentrum Wiens ist nunmehr kein Problem mehr.
Auch wenn der E-Roller an kalten und regnerischen Tagen in der Garage bleibt: Im ersten Jahr waren es schon viele Liter Benzin, die durch die Verwendung des Elektromopeds eingespart werden konnten - Fahrten, die man sonst nämlich mit dem Auto macht. Bisweilen (Stand 2024) waren es dann schon ca. 5.000 Kilometer - rechnet man diese Kurzfahrten in Diesel um, so kann man schon einmal von einer netten Verbrauchsvermeidung ausgehen. Parkscheinersparnis sowie Herumkurven bei der Parkplatzsuche hier gar nicht einmal kalkuliert...
Hier finden Sie den dazugehörigen Erfahrungsbericht Elektromoped
Gefährlich bei Elektromopeds ist nur: Man wird oft nicht gehört - also vorsichtig fahren!
Empfehlung: Wer viele kurze bzw. mittlere Wege hat - die Preise von E-Mopeds sind schon heiß! Kaufen.
Erdwärme-Wärmepumpen bzw. Luft-Wasser-Wärmepumpen etc. erfreuen sich im Neubau absoluter Beliebtheit. Die Geldmarie kann das nachvollziehen, schließlich wurde mir beim eigenen Hausbau eine Luft-Wasser-Wärmepumpe (plus Fußbodenheizung) empfohlen.
Heiz- und Warmwasserkosten von 500 bis 1.000 Euro (bei mir eher weniger, da auch eine Photovoltaikanlage vorhanden = weniger Stromkosten) pro Jahr sind schlichtweg sensationell - da zahlt sich der Mehrpreis gegenüber einem Gasbrenner nach einigen Jahren schon aus! Seit dem Ukraine-Krieg wohl noch deutlich rascher...
Heizöl ist mittlerweile ohnehin ein (extrem teures und umweltunverträgliches) Auslaufmodell, Gas hingegen wird wohl auch die nächsten Jahrzehnte unverzichtbar sein. Möge der Putin uns nicht gram werden (Nachtrag 2022/2023/2024: das ist so unsicher wie noch nie...), so bleibt auch Gas durchaus eine (bezüglich Kosten) dauerhaft interessante Variante. Durchaus möglich aber, dass der Einbau von Gasheizungen im Neubau bald Geschichte ist - und bleiben die Gaspreise länger so hoch wie 2022/2023, sollte man sich -bei Möglichkeit- sehr rasch auch vom Gas verabschieden.
Beim Neubau oder beim Sanieren ist die Wärmepumpe aber eine absolute Empfehlung!
Schon rund jedes dritte in Österreich verkaufte Rad war in den letzten Jahren ein E-bike. Die Geldmarie hat ohnehin ein E-Moped (siehe oben), dadurch wird das (normale) Rad noch deutlich weniger benützt also vorher. Eine E-bike ist demnach für mich derzeit unnötig und wird es wohl auch bleiben.
Für ältere Menschen bzw. Bewohner außerhalb des Flachlands sowie für weite Radtouren kann ein E-bike aber durchaus Sinn ergeben.
Man bedenke aber bei der Anschaffung: Jeder damit ersparte Tritt in die Pedale bringt auch weniger Fitness mit sich - und verbraucht auch wertvollen Strom.
Selbiges gilt auch für die in Wien vor einigen Jahren explosionsartig zulegenden Elektroscooter. Wer wirklich viel und gerne damit fahrt, kann sich um wenige hundert Euro ein solches zulegen - die Leih-E-scooter hingegen sind ziemlich teuer und wohl nur für absolute Gelegenheitsbenützung bzw. Touristen sinnvoll. Darüber hinaus sind E-bikes und E-scooter in der Verwendung von Ungeübten gar nicht ungefährlich.
Für mich also beides keine Option - aber ich habe ja auch ein Elektromoped (siehe oben)...
Für die rund 400 m2 Grasfläche (Wiese) der Geldmarie stehen ein Benzinrasenmäher und ein Elektrorasenmäher zur Verfügung, seit Mai 2021 gibt es auch einen Akku-Rasenmäher.
Nachdem mir ein englischer Rasen bzw. dessen Aussehen ziemlich wursch sind, ist das Rasenmähen mehr Pflicht denn Freude.
Der Benzinverbrauch pro Jahr liegt irgendwo zwischen 5 und 10 Liter (je nach Witterung) - der Elektrorasenmäher kommt daher nur noch sehr selten zum Einsatz: Insbesondere wenn es irgendwo exponierte Stellen gibt, wo man (den deutlich leichteren) Elektromäher leichter zum Einsatz bringen kann bzw. auch für das Einsammeln von Blattwerk im Herbst wird das Stromkabel verlegt. Für das Mähen des ganzen Gartens ist mir hingegen der Kabelsalat zu mühsam. Seitdem der Akku-Mäher im Haus ist, ist der Elektromäher ins letzte Eck der Gartenhütte gerückt...
Nachdem Benzinrasenmäher nach einigen Jahren sehr gerne Motorprobleme kriegen und meine technischen Fähigkeiten sehr beschränkt sind, erschien als nächste Anschaffung (sobald der Benziner defekt ist) ein Akku-Rasenmäher sinnvoll. Um 250 bis 300 Euro gibt es hier schon Billigprodukte mit einer Betriebsdauer von rund 20 bis 30 Minuten. Das ist schon ziemlich marktreif - die Anzahl der Akkumäher im Baumarkt ist jedenfalls stark steigend!
Wer nur ein paar m2 Rasen mähen muss, dem sei ein Elektro-Kabel-Rasenmäher aber durchaus nahegelegt: Diese gibt es oft schon um rund 100 Euro (oder weniger) im Abverkauf. Meinen Elektromäher habe ich um 50 Euro beim seinerzeitigen Baumax-Abverkauf erstanden.
Ergo: Bei sehr großen Rasen- bzw. Gartenanlagen bleibt der Benzinmäher wohl noch länger im Einsatz, Akkumäher sind für manche Gartengrößen schon eine interessante Option und Elektromäher mit Kabel wohl nur für kleinere Rasenflächen geeignet.
2021 kam dann auch ein Akkumäher in die Gerätehütte, welcher beim ersten Einsatz gleich glorios in Sachen Mähdauer scheiterte: 800m2 Rasenfläche mit einer 2-Akku-Ladung (=2 Akkus sind im Akku-Rasenmäher) versprach der Hersteller, geworden sind es rund 150-180m2. Dazu gilt es aber zu sagen, dass es sehr warm war und der Rasen kein Rasen war sondern es sich um eine Wiese handelt, die schon ziemlich hoch gewachsen war. Zum Glück hatte ich einen mobilen Stromspeicher dabei, sodass dann doch noch weiteres Mähen möglich war - wiewohl die Akkus dann nach dem ersten Betrieb doch rund 30-45 Minuten benötigen (wenn die Außentemperatur noch dazu heiß ist), um abzukühlen und damit wieder aufladebereit zu sein. Mühsam.
Um 300 Euro war dieser Mäher zwar wohlfeil - lt. Erfahrungsberichten auf der Händlerseite haben aber auch Verwender mit normalem Gartenrasen nur rund 250 bis 350 m2 geschafft. Da fühlt man sich dann doch ein wenig verarscht wenn man 500, 600 oder gar 800 m2 damit mähen möchte...
Die Lösung: Kauf von 2 Reserveakkus (die man dann einbaut, sobald die erste Garnitur leer ist) oder schlichtweg viel Geduld...
Akkurasenmäher sind zwar schon top - erfahrungsgemäß kaufen Sie sich aber solche Mäher, deren angegebene Flächenleistung DEUTLICH über ihrer Mähfläche liegt - hier wird wohl noch ähnlich falsch angegeben wie bei den ersten Elektroautos, bei denen die Reichweite auch deutlich geringer war als werkseitig angegeben. Wie bei Akkus üblich, sind diese besonders rasch leer, wenn die Leistung (bei sehr hohen und dichten Wiesen jedenfalls) hoch sein muss.
Für kleine und mittlere Rasenflächen sind Akkurasenmäher aber unbedingt zu empfehlen: Die Preise sind schon halbwegs brauchbar, die Mähleistung ist es auch (wiewohl Benziner schon deutlich mehr Power haben), es stinkt nicht nach Benzin, man braucht kein Kabel und es ist auch leiser als mit dem Benzinmäher.
Für den normalen Haushalt mit Garten (und einigen Bäumen bzw. größeren Sträuchern) ist eine Elektro-Kettensäge wohl die beste Wahl. Keine Motorprobleme, keine Startprobleme, keine (noch zu mischenden) Flüssigkeitsprobleme. Ans Kabel anstecken und los gehts. Kettenöl nicht vergessen und beim Sägen nicht Sägen wie mit einer Säge (alles schon gesehen!). Idealerweise aber einmal ein paar kleinere Äste/Stämme sägen - auch eine Elektro-Kettensäge braucht etwas Übung und ist nicht ungefährlich!
Hat man aber ein Grundstück mit großen Bäumen bzw. auch einen kleinen bzw. größeren Wald (wie die Geldmarie, die ein kleines Waldstück im Burgenland hat), ist die Anschaffung einer Benzin-Kettensäge wohl nach wie vor Pflicht. Denn einerseits hat so eine (brauchbare) Benzin-Kettensäge deutlich mehr Power (für dicke Stämme durchaus notwendig), andererseits ist im Wald selten ein Stromanschluss vorhanden.
Für kleinere Bäume und den Astschnitt der größeren Bäume im Wald wurde 2019 eine Akku-Kettensäge gekauft: Für rund 10-15 Minuten hat man dann Saft, die Preise von 100 bis 200 Euro (im billigen Segment) sind nicht mehr außerirdisch und da gehen sich dann schon ein paar kleinere Baumstämme oder Äste aus. Für die richtige Waldarbeit (=für dickere Stämme) wird aber zumeist noch das "Benzinset" mitgeschleppt. Hat die Benzinsäge aber einmal einen Defekt, freut man sich, dass man zumindest mit der Elektrosäge noch ein wenig Arbeiten kann.
Empfehlung: In normalen Gärten ist eine Elektro-Kettensäge wohl ideal (für große Bäume wird man ohnehin oft einen Fachmann holen), im Wald ist die Benzin-Kettensäge weiterhin unverzichtbar und kann nur teilweise ersetzt werden. Hat man viel "Kleinzeugs" zu schneiden und keine "Strom-Insellösung" dabei, empfiehlt sich die Mitnahme eines (bzw. mehrerer) Reserveakkus - denn mit einer Ladung schneidet/sägt man nicht wirklich sehr lange und viel...
Zusammenfassend gilt festzustellen: Für viele Anwendungen kann man heute schon locker auf Benzinantrieb gänzlich verzichten und Strom ist oft (insbesondere wenn man diesen via Photovoltaikanlage selber gewinnen kann bzw. die Akkus dann lädt, wenn Überschussstrom vorhanden ist) sogar schon die bessere und billigere Variante. Aber noch nicht in allen Fällen...
Durchaus sinnvoll ein Trend, den mann im Gerätehandel/Baumarkt immer häufiger beobachten kann:
Die Akkus eignen sich immer häufiger für mehrere Gerätetypen. So passt der Akku für den Rasenmäher von Hersteller X auch für die Kettensäge oder den Rasentrimmer etc.
Damit betreiben die Hersteller natürlich Kundenbindung - aber wer nicht 3 verschiedene Akkus für 3 verschiedene Geräte (die man ohnehin nicht ständig verwendet) herumliegen haben will, fährt damit sicher günstiger und verschwendet auch deutlich weniger Rohmaterialien.
Wenn der "Allroundakku" dann einmal nachlässt, kauft man auch nur einen Akku nach - bleibt nur zu hoffen, dass die dann neu auf den Markt kommenden Akkugenerationen auch noch in die Altgeräte passen werden...;-)
Sinnvoll wäre hier wohl, den Herstellern eine Norm vorzugeben die bei sehr vielen Geräten (auch bei unterschiedlichen Marken/Herstellern) passt - bei den Ladekabeln von Mobiltelefonen/Smartphones hat dies sehr lange gedauert - bei Akkuvarianten sollte sich die EU hier auch schön langsam wichtig machen. Würde uns zukünftig jede Menge Akkuschrott ersparen - denn ist das Gerät defekt, wäre der Akku ja oft noch intakt...