Gold als relativ sicherer Hafen im Krisenfall hat auch heute noch immer seine Bedeutung. In Krisenzeiten sogar doppelte Bedeutung.
Auch wenn die Nationalbanken und Währungshüter von Dollar oder Euro schon lange nicht mehr mit einer Golddeckung bezüglich Währungsabsicherung dienen können (das war vor allem in den USA lange populär) - immer wenn es in der Welt politisch oder wirtschaftlich kräftig kracht, pilgern die Anleger (primär die Privatanleger) zu den Banken und tauschen einen Teil ihrer Barschaft in Goldmünzen oder Goldbarren um.
Wohl ist es dieser Tage so, daß kaum jemand wirklich den kompletten Verfall unseres Währungssystems befürchtet. Nur einige ziemlich alte Menschen können sich noch selber an Zeiten erinnern, wo es gut und wichtig war, wenn man sein Geld rechtzeitig in Gold (oder andere Werte außerhalb von Bargeld oder Spareinlagen) umgetauscht hat und somit ein wenig die hohe Inflation des Geldes abfedern konnte.
Diese Menschen (und auch oft deren Kinder - die Nachkriegsgeneration) haben folgende Lektion gelernt: In Krisenzeiten Gold kaufen. Und zwar in kleinen, handelbaren Mengen, damit man diese auch gegen kleinere Waren tauschen kann (was bei einem Kilogoldbarren schon etwas schwer werden kann).
Und tatsächlich kann auch die Geldmarie aus der eigenen Zeit am Bankschalter davon berichten, dass bei sämtlichen Krisen der Goldumsatz an der Kassa massiv gestiegen ist. Und da waren nicht nur ältere Kunden die Goldkäufer - sehr wohl auch viele jüngere (sehr vorsichtige) Menschen.
Sehr oft haben diese dann aber auch einen hohen Preis für die Angst bezahlt: Denn kaum war die Krise vorbei, ging es mit dem Goldpreis auch schon wieder kräftig runter.
Eine Anlage in Gold hat sich aber trotzdem schon sehr oft ausgezeichnet bewährt - und dass man nicht nur in Goldmünzen anlegen kann, soll hier mit einigen Varianten der Goldanlage aufgezeigt werden:
Die konservativste Anlageform in Sachen Gold. Goldmünzen kriegt man auf jeder Bank bzw. im Münzhandel oder sogar bei Internetauktionen. Relevant ist hier der Tagespreis von Gold - der sich täglich ändert. Bestellen Sie eher größere Münzen, wenn es um Sicherheit oder Anlage geht: Denn die kleineren Münzen haben höhere Stückkosten (Prägegebühren). Ideal könnten z.B. der heimische Philharmoniker (in verschiedenen Größen erhältlich) oder auch populäre internationale Goldmünzen (Maple Leaf, Panda, Krugerrand etc.) sein.
Weniger geeignet sind Münzen wie der Golddukaten, Goldtausender - Babenberger, Kronen oder Sondergedenkmünzen - diese sollten eher für Numismatiker (Münzensammler) oder auch als Schmuckstück, Geschenk etc. tauglich sein.
Sollten Sie übrigens größere Mengen an Goldmünzen bestellen (weil z.B. gerade nicht in Ihrer Bankfiliale vorrätig) wird wohl bei fast jeder Bank die Möglichkeit bestehen, gleich einen Kaufkurs zu fixieren, der dann auch gilt, wenn die Münzen da sind. Dabei sind auch Mengenrabatte keine Seltenheit.
Der große Nachteil bei Goldmünzen: Diese können gestohlen werden oder verloren gehen und bringen 0 (in Worten: Null) Zinsen. Demnach sind bestenfalls Kursgewinne durch Goldpreissteigerung drin - aber auch Kursverluste sind natürlich leicht möglich.
Goldbarren sind auch eine sehr schöne Anlageform (wer schon einen großen Goldbarren in der Hand gehalten hat, weiß, wovon hier gesprochen wird).
Auch hier gilt (wie bei Goldmünzen): Rechtzeitig vorbestellen, größere Einheiten wählen und Kurs fixieren bzw. runterhandeln (bei größeren Einheiten). Im Vergleich zu den Goldmünzen sind hier die Prägekosten nicht so hoch und es gibt auch größere Gewichte: Ein Kilobarren kann heute ohne Probleme und Auflagen erstanden werden.
Die Nachteile von Goldbarren sind gleichfalls ähnlich den der Goldmünzen: Diebstahlsrisiko, Verlustrisiko, vielleicht (bei größeren Mengen) Sicherungskosten (Tresor, Safe etc.), keine Verzinsung und Kursrisiko.
Diverse Unternehmen haben mittlerweile erkannt, dass Gold im extern gelagerten Depot für viele Anleger eine interessante Alternative ist - hier kann man die Barren halt nicht laufend in die Hand nehmen. Die Sicherheit ist aber bei solchen Golddepots durchaus gegeben - und die Lagerkosten (und Depotkosten) sind oft gar nicht dramatisch. Gerade bei sehr großen Mengen sollte man sich ein Golddepot (zumindest für einen Teil des Goldes) überlegen.
Ob Münzen oder Barren die (preislich) günstigere Variante sind, können Sie hier nachlesen: Münzen oder Barren kaufen?
Fonds mit Schwerpunkt Gold oder/und Edelmetalle gibt es in Österreich einige. Weltweit natürlich zuhauf.
Diese Goldfonds investieren in unterschiedliche Rohstoffunternehmen (Goldminen, Kupferwerke, Silberabbau, Platin etc.) und hoffen auf eine gute Entwicklung dieser Unternehmen. Wenn die Rohstoffpreise (Goldpreise) ansteigen, ziehen auch die Fonds entsprechend an und profitieren davon.
Die Anlage in solchen Fonds ist jedenfalls sehr spekulativ - hohe Kursschwankungen müssen in Kauf genommen werden. Auch die Ausgabezugschläge bei Goldfonds sind relativ hoch. Hohes Risiko - hohe Chancen.
Goldaktien an den Börsen direkt (nicht über Fonds) zu erwerben, setzt wohl schon einiges an Börsenwissen und Mut voraus. Denn Aktien von Rohstoffproduzenten sind massiven Schwankungen und Risken ausgeliefert.
Darüber hinaus notieren diese meistens auch in Fremdwährung (=Fremdwährungsrisiko + Chance) - in Österreich bzw. in Europa sind Goldproduzenten rar bis nicht vorhanden. Gesicherte Informationen über diese Unternehmen sind in Österreich selten zu bekommen - auch sind diese Aktien oft nicht sehr einfach an den heimischen Börsen handelbar.
Ein Investment in Goldaktien ist also durchaus als "hochspekulativ" einzuschätzen. Aber wie schon bei den Goldfonds erwähnt: Wo hohes Risiko, da auch hohe Chancen. Höher als beim Lottoschein jedenfalls...
Die wesentlichen Länder bezüglich Goldabbau: China, Südafrika, Australien, USA, Russland, Kanada, Peru oder Indonesien.
Ein kleiner Vorteil von Goldfonds und Goldaktien gegenüber den Goldbarren oder den Goldmünzen ist jedenfalls die Möglichkeit, dass die Aktien oder Fonds auch in Zeiten geringer Kursschwankungen (aber auf hohem Goldpreisniveau) Gewinne machen und diese via Dividende ausschütten. Da sind die Goldmünzen oder Goldbarren schon ein wenig träger...
Geldmarie-Linktipp: