Unternehmen führen eine exakte Buchhaltung und wissen daher (je nach Größe des Betriebes) ziemlich genau um ihre Fixkosten bzw. aktuellen Einnahmen- und Ausgaben Bescheid. Private tun das äußerst selten - das Haushaltsbuch wird zumeist über das Bankkonto "geführt". Wenn dieses dann tief in den roten Zahlen steckt, ist es vielleicht schon ein wenig spät. Aber es ist nie zu spät für ein Haushaltsbuch bzw. einen Haushaltsplan.
Ein Haushaltsbuch ist eigentlich nichts anderes als eine simple Ein- und Ausgabenrechnung für den eigenen Haushalt. Die antiquierte Führung in Buchform ist in Tagen von Word- und Excel-Tabellen nicht mehr notwendig - aber durchaus eine Option. Auch ein einfacher Zettel an der Wand hat schon für Kostenklarheit in vielen Haushalten geführt.
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Aber wie schon gesagt: Es reicht, wenn Sie sämliche Einnahmen und Ausgaben eines Monats auf einen "Kaszettel" schreiben und dann addieren bzw. gegenüberstellen.
Diese Kostenkontrolle sollte penibel geführt werden: Selbst die kleinsten Ausgaben (Wurstsemmel, Getränke, Taxirechnung, Spielzeug etc.) sollten vermerkt werden. Konsequenz ist bei der Führung des Haushaltsbuches absolut notwendig. Da sich die Ausgaben von Monat zu Monat oft stark ändern, sollten Sie diese Aufzeichnungen auch über zumindest 12 Monate führen.
Auch eine Aufgliederung nach Sparten könnte Sinn ergeben: Z.B. "Papa", "Mama", "Kinder" oder auch "Wohnen", "Auto", "Versicherungen", "Kredit(e)", "Lebensmittel", "Urlaub", "Kleidung", "Kosmetikartikel", "Spielzeug", "Sport", "Essen gehen" etc. machen oft auch Sinn. Zumeist ahnt man ohnehin, wo man sich einschränken müsste... Klare Resulate sind da oft sehr hilfreich.
Die Führung eines Haushaltsbuches ist aufwändig: Demnach sollte sie auch Sinn machen und Resultate erbringen.
Einerseits unterwirft man sich damit einer genauen Selbstkontrolle - schon das kann den einen oder anderen (unnötigen) Spontankauf vermeiden. Weil man nämlich weiß, dass man diesen dann nachher in die Liste eintragen muss...
Darüber hinaus gibt ein Haushaltsbuch Aufschluss über die zu erwartenden Kosten im nächsten Monat: Einfach das Haushaltsbuch aufblättern und nachsehen. Ach ja - die Autoversicherung und die Stromrechnung werden nächstes Monat wieder fällig. Ein möglicher Impuls: Urlaub vielleicht später etc.
Führen Sie das Haushaltsbuch gemeinsam mit Ihrem Partner und analysieren Sie dieses auch gemeinsam: Auch wenn damit wohl ein wenig über den einen oder anderen Posten heftig diskutiert wird - das sollte Ihre Partnerschaft schon aushalten!
Merkt man, dass man ständig mehr ausgibt als einnimmt, wird es Zeit, Konsequenzen zu ziehen. Diese können natürlich sehr individuell sein: Manche erhöhen (soweit möglich) einfach die Einnahmen, andere streichen Unnötiges weg und überdenken so manchen Einkauf länger.
Von "ein Auto abmelden" über "Reduktion der Versicherungen" bis hin zu "billiger einkaufen" - hier gibt es (jedenfalls für die meisten Menschen) ein breites Feld an Möglichkeiten. Kann man ausgabenseitig absolut auf nichts verzichten, so muss man wohl die Einnahmen steigern. Ansonsten bleibt wohl früher oder später nur noch eine Möglichkeit: Der Privatkonkurs.
Natürlich gibt es jede Menge Menschen, für die die Führung eines Haushaltsbuches absolut unnötig ist. Ist man aber Dauergast im Überziehungsrahmen bzw. dem Privatkredit zur Umschuldung von undefinierbaren Schulden sehr nahe, sollte man ein Haushaltsbuch unbedingt in Erwägung ziehen. Denn ansonst muss man dieses dann einmal (in ähnlicher Form einer Haushaltsrechnung) der Bank bekanntgeben.
Da ist das Haushaltsbuch wohl schon wesentlich angenehmer...