Gerade im Bereich Motorradversicherungen gibt es oft sehr hohe Prämienunterschiede - bei gleichen Leistungen. Während man beim Auto dieser Tage schon häufig einen Versicherungsvergleich anstellt, unterbleibt dies beim Versichern des Bikes noch immer sehr oft.
Nehmen Sie sich also vor dem Anmelden des Motorads ein wenig Zeit, lesen Sie folgende Zeilen und suchen Sie sich erst dann ein passendes und günstiges Versicherungsangebot aus. Eine Spontananmeldung direkt beim Händler oder bei der nächstgelegenen Zulassungsstelle ist oft mit sehr wenig Fachberatung und nicht immer mit den besten Konditionen verbunden. Der Vergleich von Motorradversicherungen ist übrigens keine Hexerei und in ein paar Minuten erledigt.
Wie bei PKW oder LKW ist auch die Haftpflichtversicherung für Motorräder eine Pflichtversicherung. Die Haftpflichtversicherung von Motorrädern deckt Sach-, Personen- und Vermögensschäden ab, welche durch das Motorrad schuldhaft verursacht werden - nicht aber Schäden am Motorrad selbst. Für solche Schäden könnte man (muss aber nicht) eine freiwillige Kaskoversicherung (Voll- oder Teilkasko) abschließen.
Eine Haftpflichtversicherung wird im Prinzip von fast allen Versicherungen angeboten - allerdings mit sehr großen Preisunterschieden und oft auch mit unterschiedlichen Bedingungen. Das billigste Angebot muss noch lange nicht das für Sie günstigste Angebot sein!
Bei Motorräder gibt es nämlich eine Vielzahl von unterschiedlichen Rabatten - so viele, dass uns das Thema sogar eine eigene Rubrik wert war: Rabatte beim Motorrad
Überlegen Sie sich also schon im Vorfeld, ob Sie das Kennzeichen im Winter bei der Zulassungsstelle hinterlegen wollen. In vielen Fällen zahlt sich das Hinterlegen der Kennzeichen wirklich aus - auch wenn es ein wenig Aufwand bedeutet.
Die Preise der Haftpflichtversicherung von Motorrädern richtet sich nach ccm Hubraum (nicht nach PS/KW) des Motorrads. Je mehr ccm ein Motorrad aufweist, desto teurer werden die Prämien für die Haftpflichtversicherung. So richtig teuer wird es aber zumeist erst bei Motorrädern mit mehr als 500 ccm.
Neben der Haftpflichtversicherung muss auch noch die motorbezogene Versicherungssteuer entrichtet werden (wird mit der Versicherungsprämie eingehoben und an die Finanz abgeführt). Auch hier gilt wieder: Je mehr ccm ein Motorrad aufweist, desto höher die Steuer.
Die Berechnungsformel der motorbezogenen Versicherungssteuer für Motorräder: je ccm x 0,264 = Jahresbeitrag in Euro. Bei halbjährlicher Zahlung kommen 6% Zuschlag zur Anwendung, bei vierteljährlicher Zahlung 8% und bei monatlicher Prämienzahlung müssen Sie 10% dazurechnen. Eine jährliche Zahlung wäre demnach optimal.
Benötigte Papiere für die Anmeldung eines neuen Motorrads: Typenschein (bzw. Auszug aus der Genehmigungsdatenbank), Händlerrechnung bzw. Leasingbestätigung, Versicherungsbestätigung (hat der Versicherungsvertreter) sowie eine Vollmacht, wenn Sie nicht selbst zur Zulassungsstelle kommen. Wenn Sie selbst die Anmeldung durchführen, nehmen Sie auch einen amtlichen Lichtbildausweis (z.B. Führerschein) mit.
Bei gebrauchten Motorrädern benötigt man auch noch (falls schon vorhanden) einen gültigen Prüfbericht sowie einen Kaufvertrag. Ist das Motorrad noch nicht abgemeldet, benötigen Sie auch den alten Zulassungsschein und gegebenenfalls auch die alten Kennzeichen (soweit noch nicht mit blauem EU-Symbol bzw. es wird in einem anderen Zulassungsbezirk angemeldet). Die Abmeldebestätigung übergeben Sie dann dem Verkäufer (welcher diese seiner Versicherung zukommen lassen sollte).
Beachten Sie weiters, dass die Zulassung von Motorrädern mit Kosten verbunden ist - hier finden Sie eine Auflistung der Kosten: Zulassungskosten.
So Sie sich ein fabriksneues Bike zugelegt haben, werden Sie höchstwahrscheinlich auch eine Voll- oder Teilkaskoversicherung abschließen wollen.
Soll der durch Eigenverschulden verursachte Unfall mitversichert werden, benötigen Sie jedenfalls eine Vollkaskoversicherung.
Die Vollkaskoversicherung bietet den bestmögliche Versicherungsschutz. Parkschäden und Vandalismus sind in einer Vollkaskoversicherung ebenso mitversichert wie sämliche Risken einer Teilkaskoversicherung.
In den Teilkaskoversicherungen finden sich u.a. die bei Motorrädern sehr begehrten Risken "Sturm" (Motorrad fällt dadurch um) und "Diebstahl".
Lassen Sie sich bei neueren Motorrädern unbedingt beide Varianten ausrechnen und achten Sie bei den jeweiligen Deckungen auf die Höhe des Selbstbehaltes. Es gibt hier natürlich keine einheitlichen Versicherungsdeckungen - fast jede Versicherung bietet andere Inhalte und Selbstbehalte an.
Die Berechnung der Kaskoprämie bei Neufahrzeugen erfolgt über den Listenpreis (plus Sonderausstattung) - auch bei älteren Fahrzeugen berechnen die Versicherer die Prämie zumeist nach dem Neupreis. Überlegen Sie daher ab und an, ob sich der Versicherungsschutz überhaupt noch auszahlen kann - oft vergisst man nämlich auf die zumeist recht günstigen Teilkaskoversicherungen und erhält dann im Schadensfall gerade noch ein paar Euro... Auch eine Vollkaskoversicherung sollte man nicht ewig laufen lassen.
Haftpflicht- und Kaskoversicherungen können Sie jährlich bis 1 Monat vor dem Ablauf (siehe Polizze!) kündigen - vergessen Sie aber bei einer Kündigung der Haftpflichtversicherung nicht, sich rechtzeitig um einen neuen (und besseren) Versicherer umzusehen.
So Sie eine Kaskovariante gewählt haben und die Kennzeichen des Motorrads im Winter bei der Zulassungsstelle deponieren ("Stilllegen"), beachten Sie, dass das Motorrad vielleicht auch ohne Kennzeichen kaskoversichert sein sollte. Ein Brand, Diebstahl etc. ist nämlich auch ohne Kennzeichen am Motorrad jederzeitmöglich... Fragen Sie Ihre Versicherung diesbezüglich nach dem "Garagenrisiko".
Beim Versichern von Motorräder immer eine Überlegung wert: Eine Unfallversicherung könnte durchaus Sinn ergeben...
Geldmarie-Linktipp: