Große Prämienunterschiede kann man immer wieder im Segment der Motorradversicherung feststellen. Auch bei gleichen Marken und Typen mit gleicher Kubikanzahl (ccm) gibt es oft Unterschiede von bis zu 100% der Prämie (natürlich nicht bei der motorbezogenen Versicherungssteuer).
Da kann es sich (insbesondere bei schon sehr lange laufenden Verträgen) durchaus rentieren, wenn man sich ein wenig am Versicherungsmarkt umsieht. Und Sie werden schon bald merken: Hier gibt es die unterschiedlichsten Rabatte und Prämiennachlässe mit den unterschiedlichsten Bedingungen.
Die Geldmarie hat versucht, die populärsten dieser Nachlässe zusammenzufassen - sämtliche "Zuckerln" aller Versicherungen zusammenzutragen wäre allerdings ein Ding der Unmöglichkeit.
Bei allen Versicherungen im Bereich KFZ ist es heutzutage üblich, auch für Neukunden einfach ein paar Prozente "runterzureißen": Diese Rabatte richten sich danach, ob die betreffende Versicherung gerade fette Gewinne schreibt und/oder Neugeschäft im Bereich KFZ benötigt. Je dringender dieser Bedarf, desto höher sind die "normalen Rabatte" (=ohne irgendwelche Bedingungen). Das können (in guten Zeiten für den Kunden) schon auch einmal 50% oder mehr von der Normalprämie sein - naturgemäß auch weniger.
Für ältere Motorräder gibt es oft Extrarabatte - denn zumeist werden diese Fahrzeuge nicht sehr oft bewegt und auch von routinierten Fahrern sorgsam um die Kurven getragen. Das kann sich für die Versicherung auf die Schadenszahlungen für diese Gruppe sehr nett auswirken - daher gibt es ab und an auch einen "Altersrabatt".
Ein sehr häufig angebotener Prämienvorteil: Sie müssen die Kennzeichen des Motorrades nicht hinterlegen (bleiben am Motorrad), das Motorrad sollte aber in einer definierten Zeitspanne (unterschiedlich bei vielen Assekuranzen) nicht gefahren werden. Diese Zeitspanne ist immer in den Monaten, in denen ohnehin die meisten Motorradfahrer nicht fahren - also im Winter.
Das Motorrad darf aber (sind ja auch die Kennzeichen drauf = Versicherungsschutz) trotzdem gefahren werden - verursacht man aber einen Schaden, ist ein Selbstbehalt über mehrere hundert Euro (auch von Versicherung zu Versicherung abweichend hoch) fällig.
Wenn man diesen Prämiennachlass in Anspruch nimmt, sollte man die Kennzeichen allerdings nicht hinterlegen - tut man dies doch, ist dieser Vorteil weg.
Das macht in der kalten Jahreszeit insbesondere bei stärkeren Geräten durchaus Sinn. Wenn das Motorrad über ein paar Monate nicht gefahren wird und Sie den Weg zur nächsten Zulassungsstelle nicht scheuen (Kennzeichen und Zulassungsschein mitnehmen), ersparen Sie sich viel Geld. Beachten Sie aber, dass die Versicherungen unterschiedliche Kriterien haben, wie lange das Kennzeichen im Depot der Zulassungsstelle liegen muss, dass etwas vergütet wird. 2 bis 3 Monate sollten es in den meisten Fällen schon sein - denn die Hinterlegung von Kennzeichen ist auch mit ein wenig (kostenintensivem) Papierkram und Verwaltungsaufwand seitens Versicherung verbunden.
Für die Entnahme aus dem Depot benötigen Sie unbedingt eine Versicherungsbestätigung seitens Haftpflichtversicherer. Also diesen zeitgerecht über die Entnahme informieren.
Wenn Sie eine Kaskoversicherung haben, werden Sie wahrscheinlich auch gefragt werden, ob Sie das Garagenrisiko (Diebstahl, Brand etc. kann auch ohne Kennzeichen passieren) für die Zeit der Kennzeichenhinterlegung versichert haben wollen.
Die Prämiengestaltung bei Motorrädern richtet sich auch häufig nach dem Alter des Fahrers. Fährt nur dieser, gibt es für routinierte bzw. ältere Lenker oft Nachlässe - aber auch Zuschläge für ganz junge Lenker auf schweren Maschinen. Was via Unfallstatisik durchaus Sinn macht.
Gerade für jüngere Biker ist es oft schwer, einen günstigen Tarif zu bekommen. Da ist es oft gar nicht so schlecht, wenn z.B. die Eltern schon lange bei einer Versicherung sind, welche dann "Familienrabatte" etc. gewährt.
Motorräder als Einzelrisiko sind seitens Versicherungen nicht sehr begehrt, hat man aber schon andere Verträge (wie z.B. eine solide KFZ-Haftpflicht ohne hohe Schadensquote...), kann sich das sehr positiv auf die Preisgestaltung auswirken.
Auch wenn es etwas paradox klingt - Motorräder mit viel ccm haben weniger Unfälle als die kleinen Mopeds, Kleinmotorräder etc. Wohl schon deswegen, weil Unfälle mit schwerem Gerät oft auch viel schlimmer ausgehen und die starken Maschinen oft von routinierten Fahrern gesteuert werden. Da die Prämien bei stärkeren Motorrädern von Haus aus teurer sind, gewährt man hier oft einen entsprechenden Nachlass.
Die genannten Nachlässe werden in ähnlicher Form sowohl in der Haftpflichtversicherung als auch in der Kaskoversicherung angeboten, wobei es meistens in der Haftpflichtversicherung mehrere Nachlässe gemeinsam gibt. Aber auch in der Kaskoversicherung könnten Sie mehrere Nachlässe auf einmal erhalten.
Für Mitglieder von Motorradclubs gibt es oft eigene Konditionen, die nach dem Nachweis der Mitgliedschaft gewährt werden. Erfahrungsgemäß sind solche Versicherungen oft sehr günstig (da die Clubs auch meistens nur Mitglieder haben, die auch gut mit dem Eisen umgehen können).
Bevor Sie sich aber an den Vergleich von Motorradversicherungen machen, legen Sie sich die für Offerte immer nötigen Kennziffern parat: ccm (Kubik) bei der Haftpflichtversicherung und den Neupreis (ohne Nachlässe) des Bikes bei einer Vollkasko- oder Teilkaskoversicherung.
Infos zum Thema "Einwintern des Motorrads" finden Sie übrigens hier: Motorrad einwintern
Informationen zum Thema Moped gibt es hier: Mopedversicherung
Geldmarie-Linktipp: