Für alternative Anlagen via Crowdinvesting waren die Jahre 2023 und 2024 oft ziemlich verlustreich - egal, ob man diese in Österreich oder international getätigt hat. Insbesondere Immobilieninvestitionen ohne Sicherheiten wiesen eine extrem hohe Ausfallsquote auf - was sowohl Portale als auch Anleger in Troubles brachte.
Während Crowdinvesting nach wie vor leidet, kam das Crowdlending bisweilen gut durch die Krise und so manches Portal weist schon seit vielen Jahren positive Zahlen aus. Das eine oder andere Portal hat die Geldmarie auch mit Echtgeld (immer rund 1.000 Euro, verteilt auf viele kleine Projekte) getestet - und berichtet auch halbjährlich über die Entwicklung:
Seit 2017 testen wir Mintos. Als Kreditmarktplatz gestartet, hat Mintos mittlerweile auch ETFs, Smartcash oder Immobilien im Angebot. Aus 1.000 Euro wurden bisweilen schon 1.458 Euro und Mintos baut seine Anlagemöglichkeiten laufend aus.
Derzeit ist schon ein Anlagevolumen von 700 Mio. Euro erreicht und mehr als eine halbe Million User werden verzeichnet. 50% der Summe wird dort weiterhin in gut verzinste P2P-Kredite veranlagt - was nun schon im achten Jahr hervorragend läuft.
Anlage in P2P-Kredite bei Mintos würde ich demnach weiterhin empfehlen - wiewohl (gilt für alle hier vorgestellten Portale) natürlich immer ein Restrisiko besteht. Mit Sparbüchern hat Crowdlending nämlich nichts zu tun...
Ausgesprochen fein läuft bisweilen auch Lande. Das Portal bietet P2P-Kredite für die Landwirtschaft im Baltikum - womit Land (Ackerflächen etc.), Maschinen sowie der Ankauf von Tieren bzw. Saatgut finanziert werden.
Im November 2020 mit 1.000 Euro dotiert, weist mir die Statistik bei Lande derzeit schon 1.542 Euro aus. Ausfälle gibt es dort noch keine, Rückzahlungen schon sehr viele und das Inkasso bei Rückständen dürfte dort recht gut laufen.
Auf 8.400 User ist das (noch kleine, aber sauber wachsende) Portal schon angewachsen - und Monat für Monat werden es rund 100 mehr. Kleinere Projekte sind bei Lande (ob automatischer Wiederveranlagungsmöglichkeit) oft ruckzuck ausverkauft.
Via Ungarn in kleine Konsumkredite in Asien anzulegen bietet Loanch an. Hier wurde erst im Juli des Vorjahres der Test gestartet und mittlerweile wurden aus 500 Euro immerhin 555 Euro - was nach Renditen von deutlich über 10% riecht.
Nachteile bei Loanch habe ich noch keine gesehen - aber der Beobachtungszeitraum ist ja noch relativ kurz. Mit aktuellen 5.500 Usern ist das Portal auch schon sehr fein gewachsen - und wird dies wohl auch weiterhin tun...
Das Immobilienfinanzierungsportal Estateguru lief die ersten Jahre prächtig. Aus 800 investierten Euro (Oktober 2017) wurden bisweilen 1.366 Euro. Davon sind aber derzeit 600 Euro "in Sanierung" - also ausfallgefährdet bzw. in Betreibung. Die Immokrise ist natürlich auch am Baltikum nicht spurlos vorübergegangen und erst wenn sich hier die Sanierungsresultate zeigen, wird dort wieder investiert.
Selbiges gilt auch für Reinvest24 - ja sogar verstärkt. Denn dort ist mehr als die Hälfte meiner Investments mit Problemen behaftet und teilweise auch schon in Verwertung. Neue Projekte werden derzeit nicht angeboten - aber immerhin kümmert man sich weiterhin um die Abwicklung. Zwar weist man mir derzeit einen "Buchwert" von 1.291 Euro (von 1.000 Euro, welche ab 10/2020 investiert wurden) aus - der scheint mir aber eher nur sehr theoretischer Natur. 111 Euro "Abläufer" habe ich schon abgezogen und es wird wohl auch die nächsten Jahre nur ein "Resterlösabschöpfen" sein...
Auch bei Bondora (P2P-Kredite) investiere ich schon einige Jahre nicht mehr. Nachdem die Performance ins Minus gerutscht ist, wurden alle Abläufer abgehoben und der dann mit Anfang 2024 verbleibende Betrag von gewaltigen 111 Euro dient der neuen Anlagevariante "Go & Grow". Und siehe da, aktuell beträgt der "Wert" 129 Euro.
Bei den Wertangaben der Portale aber immer sehr skeptisch sein: Denn sich abzeichnende Ausfälle bzw. auch schon fixe Ausfälle sind da in den Zahlen oft nicht bzw. nur teilweise berücksichtigt. Die tatsächliche Rendite kann man im Normalfall deutlich niedriger ansetzen - wenn überhaupt eine Rendite resultiert.
Bei Mintos, Lande oder Loanch bin ich bisweilen aber sehr gut gefahren.
Weitere Infos und Statistiken (zur eigenen Anlage) über die genannten Portale hier:
Weitere Portale aus dem Baltikum in Sachen Crowdlending und Crowdinvesting finden Sie hier: Crowdinvesting und p2p-Kredite in Lettland, Estland und Litauen
Geldmarie-Linktipps:
Ad hoc-Meldung - April 2025