Abgesehen von den Jahren, in welchen Aktien (und damit verbunden auch Aktienfonds) gewaltig unter Druck kommen, ist das Sparen mit Fonds eine mittlerweile sehr verbreitete und beliebte Möglichkeit, mit geringem Kapitalaufwand nette Sümmchen anzusparen bzw. auch ein wenig vom (oft) vorhandenen Wissen eines Fondsmanagers zu profitieren.
Beim Fondssparen dotiert man ein Wertpapiergeldkonto laufend mit Geld (z.b. 50 Euro pro Monat). Dieses Geld wird sogleich automatisch in Fonds veranlagt, welche man vorher in Absprache mit der depotführenden Bank (oder auch der Direktbank, dem Investmenthaus, Onlinebroker etc.) ausgewählt hat.
Von ziemlich sicheren Rentenfonds über Dachfonds und Mischfonds bis hin zum riskanten Goldfonds - jede Strategie ist möglich. Beim Fondssparen gibt es -wie auch schon bei der Direktanlage in Fonds- keine Garantien. Beachten Sie diesbezüglich folgende Rubrik: Risikoklassen bei Fonds.
Vom Zielsparen (Sparen auf konkrete Summen) über die private Pensionsvorsorge bis hin zum riskanten Investment ist alles vorstellbar. Selbst mit kleinen Beträgen können über längere Dauer nette Gewinne lukriert werden - vorausgesetzt, das Anlageprodukt (der Fond oder der Dachfond) ist gut gewählt.
Wenn Sie mit riskoreicheren Fonds schon sehr gute Erträge erzielt haben, kann es (insbesondere vor schlechten Börsejahren) von Vorteil sein, wenn Sie die Anlagestrategie ändern und z.B. in risikoarme Fonds "switchen" (wechseln). Dies ist jederzeit möglich - aber auch mit (zumeist geringen) Kosten verbunden.
Natürlich können Sie auch aus anderen Gründen die Veranlagung ändern - wenn z.B. ein Fonds überhaupt nicht von der Stelle kommt bzw. sehr schwach performt. Zu viel Fondswechseln drückt aber nachhaltig auf die Gewinne.
4 wesentliche Kostenfaktoren kommen auf Sie beim Fondssparen zu:
Viele Banken oder auch Onlinebroker bieten betriebsnahe Fonds aber zu Sonderkonditionen an: Z.B. halber Ausgabezuschlag. Auch für die Wiederveranlagung von Ausschüttungen der Fonds werden oft Sonderkonditionen offeriert. Die Wiederveranlagung der Ausschüttungen macht schon aufgrund der damit erzielbaren Zinseszinsen durchaus Sinn und ist zumeist obligatorisch.
Prinzipiell gibt es hier keine vorgeschriebenen Laufzeiten. Der Fondssparplan läuft, bis Sie diesen beenden. Da aber durch den Kauf von Fondsanteilen auch Spesen (ca. 0,5 bis 5%) entstehen, müssen diese einmal erst verdient werden. Unter 3 Jahren sollte man das Fondssparen vielleicht eher sein lassen und lieber ein Direktinvestment bzw. ein anderes Sparprodukt wählen. Hier wie da fallen aber auch Depotspesen an.
Bei längeren Laufzeiten sollten Sie vielleicht auch ein Investment in ein Versicherungsprodukt erwägen - auch die Versicherungen bieten Sparversicherungen mit Fondsanteilen an: Die fondsgebundene Lebensversicherung.
Die Anlagedauer sollte hier aber zumindest 10 bis 15 Jahre betragen. Erst dann (10 Jahre bei laufender Zahlung, 15 Jahre bei Einmalerlägen) sind die Erträge der Fonds nämlich steuerfrei (keine KESt. und keine Spekulationssteuer) und die hohen Abschlusskosten der Fondsversicherung müssen ebenfalls erst einmal verdient werden.
Der früher noch spannende Vergleich Fondssparen versus fondsgebundene Versicherung sollte ob der steuerlichen Vorteile (keine Vermögenszuwachssteuer) bei der Versicherungsvariante bei längeren Laufzeiten klar zugunsten der fondsgebundenen Lebensversicherung ausfallen - nur bei kürzeren Laufzeiten (unter 10 Jahren) bzw. bei ungewissem Anlagehorizont ("weiß nicht, ob ich das Geld doch nicht früher benötige") könnte auch das Fondssparen doch noch interessant werden.
Der Ausstieg aus den Fondssparplänen ist einfach: Sie stornieren den Dauerauftrag (welcher das Depot laufend dotiert) und lassen die Fondsanteile verkaufen. Binnen weniger Tage steht Ihnen das Kapital wieder zur Verfügung. Nachdem die Fonds einen Ausgabezuschlag haben und Sie nur den (niedrigeren) Rechenwert erhalten, kann dies bei besonders kurzer Anlagedauer auch bei relativ sicheren Fonds sogar zu kleinen Verlusten führen.
Zuletzt sei noch ein wesentlicher Vorteil von Fondssparplänen (im Vergleich zum einmaligen Direktinvestment) erwähnt: Der Cost-Average-Effekt. Durch die laufende Veranlagung bei gleichbleibenden Beträgen kaufen Sie bei niedrigen Fondskursen (=billig!) mehr Fondsanteile - bei höheren Kursen (=teuer!) kaufen Sie weniger Anteile. Unter dem Strich sollte also zumeist ein netter Gewinn raussehen.
Fazit: Fondssparen eignet sich (bei solider Beratung) auch für unroutinierte Anleger mit kleinem Börserl. Eine Anlage macht zwischen 3 und 9 Jahren Sinn.
Ab 2011 sind Gewinne bei Fondssparplänen auch von der Vermögenszuwachssteuer betroffen - Anleger mit längerem Veranlagungshorizont sollten sich jedenfalls auch in Richtung fondsgebundener Lebensversicherung beraten lassen!