Interessiert man sich für den Kauf einer Photovoltaikanlage (auch "Fotovoltaik" wäre korrekt), so schwirren im Internet sowie bei diversen Fachleuten unterschiedlichste Angaben über die Kosten sowie den Ertrag von solchen Anlagen herum. Und tatsächlich ist die Kalkulation einer Photovoltaikanlage ziemlich individuell zu betrachten - allgemeine Angaben sollte man daher vor dem Kauf nur bedingt beachten. Nur ein maßgeschneidertes Angebot vom Fachbetrieb lässt eine nähere Rentabilitätsberechnung zu - und auch wenn man dann die Kosten kennt, ist eine solche Berechnung noch immer ziemlich schwierig...
Nachdem die Geldmarie die Photovoltaik zwecks Stromproduktion immer schon laienhaft interessiert hat, war dann beim eigenen Hausbau klar: Eine Photovoltaikanlage muss auf's Dach! Koste es (fast), was es wolle...
Die eigene Stromproduktion (und damit die teilweise Unabhängigkeit von Energieversorgern) für viele Jahre abzusichern war einfach zu verlockend und stand hier sogar deutlich vor der Berechnung der Sinnhaftigkeit einer solchen Anlage. Ja - selbst bei der Geldmarie setzt manchmal der Rechenstift aus und das Bauchgefühl siegt...
Da aber die Frage "zahlt sich eine Photovolaikanlage aus" immer wieder gestellt wird (und wohl auch zukünftig ihre Berechtigung hat), war es natürlich klar, dass ab Vorliegen der ersten Zahlen auch für die Leser unserer Seite mitgeschrieben wird. Finden Sie folgend Zahlen, Daten und Fakten zur Kosten-Nutzen-Rechnung einer mittelgroßen Photovoltaikanlage am Rande von Wien.
Nimmt man für die Photovoltaikanlage eine Lebensdauer von 25 Jahren an (was zumeist die Untergrenze bei den Schätzungen ist), ist ob der immer noch recht hohen Anschaffungskosten eine Amorisation erst nach vielen Jahren zu erwarten. Die Experten sprechen zumeist von 10 bis 15 Jahren - genau vorgerechnet wird dies aber selten...
Kein Wunder - es gibt unterschiedliche Standorte, unterschiedliche Verschattung der Anlagen, unterschiedliche Ausrichtung der Panele, unterschiedliche Anschaffungspreise, sehr unterschiedliche (und laufend andere) Förderungen, unterschiedliche laufende Kosten, unterschiedlichen Eigenbedarf von Strom (wichtig!), unterschiedliche Module sowie auch natürlich unterschiedliche Erwartungen bezüglich zukünftiger Stromkosten.
Die Errichtung einer Photovoltaikanlage ist demnach ein ziemlich schwer zu kalkulierendes Investment - wir haben den Schritt zum Stromproduzenten trotzdem gewagt. Schon alleine ob der Tatsache, im neuen Eigenheim eine stark stromverbrauchende "Luft-Wärme-Pumpe" (erzeugt das Warmwasser und heizt via Fußbodenheizung) installiert zu haben, könnte sich das Investment irgendwann rechnen. Denn beim Betrieb einer Photovoltaikanlage ist insbesondere der hohe Eigenverbrauch des selbst produzierten Stroms von Vorteil - die massenhaft ins Netz eingespeiste Energie bringt gar nicht einmal so viel (siehe Berechnung weiter unten).
Aber lesen Sie selbst von Anfang an mit und sehen Sie ab und an einmal wieder vorbei - vielleicht (hoffentlich) können Sie die laufenden Zahlen früher oder später auch von der Sinnhaftigkeit einer Photovoltaikanlage überzeugen und Sie werden auch einmal Stromproduzent.
Im November 2011 haben wir jedenfalls unsere Photovoltaikanlage behördlich eingereicht, im Februar 2012 erfolgte dann die behördliche Genehmigung, Ende März 2012 wurde diese dann endlich auf's Dach montiert. Nach einem Probebetrieb bei Schönwetter musste die Anlage dann bis zur Zählermontage von Netzbetreiber Wien-Energie außer Betrieb genommen werden (sonst wäre der Stromzähler rückwärts gelaufen - was der Wien Energie weniger gefallen hätte), bei Schlechtwetter ging die Anlage dann Anfang Mai 2012 in Betrieb und speiste auch gleich kräftig ein.
Unsere Photovoltaikanlage ist in Wien 22 "auf Dach" (nicht gebäudeintegriert) montiert. Es handelt sich dabei um eine 4,5 kWp-Anlage, welche im Osten Österreichs ca. 4.500 kWh pro Jahr Stromertrag erzielen sollte (haben wir aber in den ersten Jahren, die fast alle überdurchschnittlich sonnig waren, noch nie geschafft...).
Im Westen bzw. anderen Teilen Österreichs kann man mit einer ähnlich dimensionierten Anlage deutlich mehr Stromernte erzielen - zu viel Nebel im Herbst wie auch im Winter verhindern im Flachland des Ostens leider zumeist einen möglichen Mehrertrag.
Insgesamt befinden sich auf 2 Seiten unseres Walmdaches 18 Solarmodule (auch oft "Solarpanele, Photovoltaikmodule oder Photovoltaikpanele" genannt). 9 Module sind (ideal) gegen Süden ausgerichtet, 9 Module (subopimal) gegen Westen. Ideal wären natürlich 18 Stück gegen Süden - diesbezüglich war aber die vorhandene Dachfläche leider zu klein. Dafür gibt es kaum Verschattungen der Panele: Einzig ein hoher Baum im Westen trübt im Hochsommer ein wenig das Licht der frühen Abendstunden (welches für die Ertragssituation ohnehin nicht wesentlich ist).
Die 18 Module sind vom Typ "Hua Sheng Solar 250 W" - der Elektriker unseres Vertrauens (EFM Müllner aus Groß-Enzersdorf) dürfte hier schon günstige chinesische Ware bezogen haben. Beim Wechselrichter (der den Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt) handelt es sich um ein Gerät der Marke/Type "Kostal Piko 4.2", ab August 2017 (Austausch ob Defekt) läuft hier ein Kostal Piko 4.6 Wechselrichter.
Für den Kauf der 18 Module haben wir inklusive Montage (und Prüfung bzw. auch inkl. Papierkram) 16.500 Euro bezahlt.
Dazu kamen noch 191 Euro für die Vorbereitungsarbeiten seitens Hauserrichter (Leerverrohrung diesbezüglich bei Neubau unbedingt in Auftrag geben - nachträglicher Einbau kommt fast immer teurer!) und 69 Euro an Behördenkosten (Genehmigungen) in Wien.
Nachdem die Stadt Wien 2012 neue Photovoltaikanlagen noch mit 1.000 Euro pro kWp förderte, konnte man von den Anschaffungskosten immerhin 4.500 Euro abziehen. Mehr Infos zur Anschaffung bzw. Förderung unserer Anlage übrigens unter: Kauf und Förderung Photovolatikanlage
In Summe verblieben somit Anschaffungskosten von 12.260 Euro.
Und genau diese gilt es jetzt einmal wieder langsam reinzukriegen - ein jeder sonnige Tag ist somit eine doppelte Freude für Besitzer von Photovoltaikanlagen...
In der Erstkalkulation gingen wir einmal von einem Eigenverbrauch von ca. 30-35 Prozent aus (was in den ersten Jahren auch ziemlich passte). Der individuelle Eigenverbrauch ist natürlich sehr unterschiedlich: Ist man untertags zu Hause, sind mehrere Personen im Haushalt, wie hoch ist der Energieverbrauch der Haushaltsgeräte, hat man eine Wohnraumlüftung mit Kühlfunktion (wir haben eine, die läuft aber selten), heizt man auch gänzlich oder teilweise mit Strom, wäscht man untertags die Wäsche, wann bzw. wieviel kocht man etc...
Fix ist: Eigenverbrauch geht vor Strom einspeisen ins Netz, wiewohl man natürlich nicht sinnlos Strom verbrauchen sollte.
Denn für eingespeisten Strom erhält man deutlich weniger als man für den Strombezug (der leider weiter erfolgt, da die Anlage ja in den Nachtstunden nichts bzw. in der kalten Jahreszeit sehr wenig produziert) beim Stromanbieter zu zahlen hat.
Wir beziehen (jedenfalls in der Startphase, späterer Wechsel nicht ausgeschlossen) unseren Strom beim Landesversorger Wien Energie (da dieser mit Wärmepumpentarif und Einspeisetarif gar nicht so schlecht liegt) und liefern den Einspeisestrom auch an die Wien Energie ab.
Wien Energie zahlte im Jahr 2012 7,72 Cent (dies auf 10 Jahre garantiert, allerdings -wie ich später merken musste- sehr wohl an den Stromtarif angepasst...) pro eingespeister Kilowattstunde, verrechnet uns aber (inklusive der Netzkosten etc.) ca. 20 Cent pro bezogener Kilowattstunde. Ein ziemlich böser Unterschied, welcher auch in diversen Netzkosten, Abgaben und Steuern begründet ist und auch bei den meisten anderen Anbietern (siehe Linktipps) ähnlich hoch ist.
2013 wurde dann der Strompreis etwas günstiger (17,56 Cent/kWh im Schnitt für den Bezug) - per 1.10.2013 senkte die Wien Energie dann aber auch die Einspeistarife auf 7,4447 Cent/kWh, was in Summe die Anlage zwischenzeitlich weniger rentabel machte. Ob höherer Abgaben und Steuern stieg aber 2013/2014 auch der Durchschnittspreis für das bezogene kWh auf 18,34 Cent/kWh an. 2014/2015 lag dieser Preis dann bei fast unveränderten 18,33 Cent pro kWh, 2015/2016 bei 18,49 Cent, 2016/2017 bei nur noch 17,70 Cent.
Per 1.10.2014 wurden die Energiepreise seitens Wien Energie wieder gesenkt - zum gleichen Tag gibt es für's Einspeisen von Photovoltaikstrom leider auch nur mehr 6,5822 Cent/kWh. Ob weiter sinkender Strompreise sank der Einspeisetarif für Sonnenstrom per 1.10.2015 dann auf 6,2567 Cent/kWh und per 1.10.2016 auf 5,9475 Cent/kWh - also auf ca. 1/3 des durchschnittlichen Strompreises.
Sehr wahrscheinlich gibt es in den nächsten 25 Jahren auch Kosten für die Reparatur bzw. den Austausch des (anfälligen und gar nicht billigen) Wechselrichters - 2017 (leider sehr früh) war es schon erstmals soweit, 1.520,40 Euro ließen die Kalkulation einmal deutlich ins Minus fallen.
Per 1.10.2018 gab es (ob gestiegener Großhandelspreise bei Strom) eine deutliche Preiserhöhung der Wien-Energie - für die Kosten-Nutzen-Rechnung der Anlage natürlich ein Vorteil: Per 1.10.2018 gibt es pro kWh eingespeisten Strom immerhin 6,8288 Cent. Ab 1.6.2019 stieg dieser Preis sogar auf 7,8423 Cent pro kWh - der höchste Preis für eingespeisten Strom seit Inbetriebnahme der Anlage! 2022 erhöhte sich die Einspeisevergütungen ob der stark gestiegenen Strompreise massiv - mit 11,5183 Cent seitens Wien Energie geht dann auch beim Ertrag durch das Einspeisen einiges weiter und auch der Eigenverbrauch des selbst produzierten Stroms (der Anfang 2021 immerhin schon 25,46 Cent pro kWh kostet) wirkt sich auf die Gesamtkalkulation sehr positiv aus...
Mit 1.9.2022 wurde die Einspeisevergütung auf fette 28,6245 Cent angehoben, der Energiebezugspreis (inkl. MWSt. und Netzkosten) pro kWh zog auf 36,3185 Cent hoch - da freut man sich nun noch mehr über jede eingespeiste bzw. selber sinnvoll verbrauchte Kilowattstunde...
Mit 1.4.2023 flatterte die nächste (wuchtige) Erhöhung ins Haus: Energiebezugspreis 67,418 Cent/kWh, Überschusseinspeisung: 53,0738 Cent. Das Einspeisen ist damit höchst lukrativ geworden, der Strombezug bei der Wien Energie (trotz Stromkostenbremse) aber extrem teuer. Ein Stromanbieterwechsel würde unter normalen Umständen anstehen - über den Sommer kann einem Photovoltaikanlagenbesitzer der (ebenfalls) extrem hohe Einspeisetarif aber durchaus zum Vorteil gereichen...
Mit 1.10.2023 sank der Energiebezugspreis dann wieder deutlich auf 36,2035 Cent/kWh (immer noch teuer), damit auch die Vergütung für den gelieferten Sonnenstrom auf 28,5341 Cent/kWh. 2023 wurde jedenfalls ein fettes "Einspeiseertragsjahr" - ziemlich sicher sogar das beste Jahr...
Per 1.4.2024 dann ein reduzierter Energiebezugspreis von 23,4264 Cent/kWh (nicht wirklich günstig) - dafür aber eine ziemlich hohe Einspeisevergütung von 19,5942 Cent/kWh - auch das Sommerhalbjahr 2024 liefert somit feine Geld-Erträge. Mit 1.10.2024 reduzierte sich die Einspeisevergütung auf (immer noch sehr gute) 13,6205 Euro.
Im Rumpfjahr 2012 (inkl. Testbetrieb) gab es einen Ertrag von insgesamt ca. 3.931 Kilowattstunden. Genau 2.537 Kilowattstunden davon wurden eingespeist, 1.394 Kilowattstunden (ca. 35%) selbst verbraucht.
2013 wurden 4.309 kWh produziert, 1.448 (33,6%) davon wurden im Haus selbst verbraucht und 2.861 ins Netz eingespeist, 2014 wurden 4.303 kWh produziert und 1.388 kWh (32,3%) selbst verbraucht bzw. 2.915 kWh eingespeist.
2015 brachte die Sonne 4.481 kWh rein, 1.507 (33,6%) flossen davon in den Eigenbedarf, der Rest (2.974 kWh) ins Netz - das sollte dann auch das Rekordjahr bleiben (in den weiteren Jahren werden auch die Zellen Jahr für Jahr etwas schwächer).
2016 dann im September ein paar (4) Sonnentage "Aussetzer" bei der Anlage: Durch Selbstverschulden haben wir 2 Kabeln beim Wechselrichter zerstört - zum Glück war aber der Wechselrichter nach Austausch der Kabeln wieder funktionsfähig. 4.336 sonnige kWh sollten es 2016 werden, ob vieler Urlaube im Sommer sank der Eigenverbrauch auf 1.283 kWh oder 29,6% - was aber immer noch ein feiner Anteil ist!
2017 gab es vom 14.7-17.8.2017 einen kompletten Stillstand der Anlage - der Wechselrichter gab dann doch den Geist auf. Dadurch fielen die Werte 2017 (trotz hervorragendem Sonnenjahr) deutlich schwächer aus als in den Vorjahren - und die Kosten für den zweiten Wechselrichter bringen die Kalkulation natürlich deutlich in Rückstand. 3.715 produzierte KWh sind es 2017 geworden, 1.145 davon wurden selbst verbraucht (30,8%).
2017 haben wir bei der untenstehenden Gesamtberechnung auch einen Denkfehler korrigiert: Nachdem wir auch einen (viel günstigeren) Nachtstromtarif haben, ist der Durchschnittstrompreis (mit dem bisweilen kalkuliert wurde) natürlich viel günstiger. Die Photovoltaikanlage produziert ab nur zu Zeiten des (teureren) Normaltarifs Strom: Die Ersparnis durch selbstverbrauchten Strom ist somit natürlich auch höher als zum Durchschnittspreis (der ja inklusive dem billigen Nachtstromtarif ermittelt wurde) - pro selbstverbrauchtem Kilowatt kann man daher seriöserweise rund 2 Cent Mehrertrag rechnen, den wir für die Jahre 2012-2017 (= rund 7.500 kWh) nun einmalig nachgetragen haben und hinkünftig in der Kalkulation richtig einfließen lassen.
2018 war dann eigentlich ein feines Sonnenjahr, die Erträge waren trotzdem unterdurchschnittlich. Ob der neue Wechselrichter schlechter ist, ob die Module schon etwas träger werden oder ob es schlichtweg daran liegt, dass die zu heißen Tage gar nicht ideal für den Ertrag sind (größte Wahrscheinlichkeit), wird sich erst in den nächsten Jahren klären...
2019 wirkte sich dann eine Strompreiserhöhung (auch für das Einspeisen) positiv auf die Gesamtrechnung aus, die Erträge waren in Ordnung. 2020 war nicht nur das erste Corona-Seuchenjahr - auch der Jahresertrag war unterdurchschnittlich. Selbiges gilt auch für 2021.
2022 und 2023 waren (aus bekannten Gründen) ein sehr feines Jahr für Photovoltaik - auch wenn die Erträge 2023 eher schwach waren wirkten sich insbesondere die extrem hohen Einspeisetarife über die sonnenreichen Sommermonate sehr positiv aus.
Jahr - Posten | Kosten | Ertrag | Saldo |
---|---|---|---|
2012 - Anschaffungskosten effektiv | 12.260 | x | -12.260 |
2012 - Ertrag Einspeisen | x | 196 | -12.064 |
2012 - Ertrag Eigenbedarf | x | 279 | -11.785 |
2013 - Ertrag Einspeisen | x | 221 | -11.564 |
2013 - Ertrag Eigenbedarf | x | 254 | -11.310 |
2014 - Ertrag Einspeisen | x | 217 | -11.093 |
2014 - Ertrag Eigenbedarf | x | 255 | -10.838 |
2015 - Ertrag Einspeisen | x | 196 | -10.642 |
2015 - Ertrag Eigenbedarf | x | 276 | -10.366 |
2016 - Ertrag Einspeisen | x | 191 | -10.175 |
2016 - Ertrag Eigenbedarf | x | 237 | -9.938 |
2016 - Reparatur | -100 | x | -10.038 |
2017 - Ertrag Einspeisen | x | 153 | -9.885 |
2017 - Ertrag Eigenbedarf | x | 203 | -9.682 |
2017 - Wechselrichter defekt Austausch | -1.520 | x | -11.202 |
2017 - Korrektur Eigenverbrauch Preis | x | 150 | -11.052 |
2018 - Ertrag Einspeisen | x | 174 | -10.878 |
2018 - Ertrag Eigenbedarf | x | 264 | -10.614 |
2019 - Ertrag Einspeisen | x | 223 | -10.391 |
2019 - Ertrag Eigenbedarf | x | 267 | -10.124 |
2020 - Ertrag Einspeisen | x | 223 | -9.901 |
2020 - Ertrag Eigenbedarf | x | 261 | -9.640 |
2021 - Ertrag Einspeisen | x | 223 | -9.417 |
2021 - Ertrag Eigenbedarf | x | 265 | -9.152 |
2022 - Ertrag Einspeisen | x | 413 | -8.739 |
2022 - Ertrag Eigenbedarf | x | 461 | -8.278 |
2023 - Ertrag Einspeisen | x | 1.288 | -6.990 |
2023 - Ertrag Eigenbedarf | x | 647 | -6.343 |
Nach den ersten Jahren war noch anzunehmen: Ob sich diese Anlage jemals zumindest amortisiert, ist fraglich. Der Wechselrichtertausch nach 5 Jahren warf die Kalkulation ziemlich ins Minus - das darf/sollte sich in den 25-30 Jahren (angenommene Lebensdauer) maximal noch 1x wiederholen, sonst wäre ein Plus ziemlich schwer. Diese Annahme galt zumindest bis zum Jahr 2022...
Wiewohl kalkuliert wurde: Läuft alles gut, sollten die Panele auch darüber hinaus (25 Jahre) noch ein paar Jahr brauchbar sein und könnten sogar noch für einen kleinen Gewinn sorgen. Je länger die Panele halbwegs stabil bleiben, desto höher wird dieses Plus dann auch ausfallen.
Die Berechnung kann sich natürlich auch noch positiv ändern: Insbesondere der (sehr relevante) Eigenverbrauch kann vielleicht noch (von derzeit ca. 30-32%) gesteigert werden, vielleicht gibt es auch früher oder später günstige Batterien (zahlt sich derzeit noch nicht wirklich aus) zur Überschussstromspeicherung.
Wenn dann auch noch der Strompreis + der Einspeisetarif stärker anziehen (was 2021/2022/2023/2024 einmal ziemlich eindrucksvoll der Fall war/ist!!!) und so da vielleicht einmal ein Elektroauto oder zumindest ein Plug-In-Fahrzeug in der Garage steht, ist man a la longue sowieso Sieger. Und genau das war auch die eigentliche (kleine) Spekulation der Geldmarie beim Kauf der Photovoltaikanlage gewesen...
Ob der recht teuren Anschaffung und des frühen Wechselrichterwechsels wird der (voraussichtliche) Gewinn wohl überschaubar bleiben - von (auch früher kolportierten) 5-6 Jahren Amorisationsdauer kann keine Rede sein. Wiewohl man aktuell (Stand 2023/2024) bei Neuanlagen von diesen Jahresangaben gar nicht mehr so weit weg war...
Nachdem Sie dieser Tage beim Kauf einer ähnlichen Anlagengröße aber schon geringere Anschaffungspreise als -seinerzeit- die Geldmarie vorfinden, wird Ihre individuelle Rechnung beim Neukauf mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich besser ausfallen! Sinkende Einspeisetarife (wie seit 2024 sichtbar) könnten die Rechnung aber auch trüben. Die Anschaffungspreise für Photovoltaikanlagen sind natürlich sehr wichtig für eine rasche Amortisation - an der Qualität der Anlage und deren Installation sollte es aber nicht mangeln!
Eine beispielhafte und realistische Berechnung im Falle einer aktuellen (also deutlich günstigeren) Anschaffung einer Anlage finden Sie hier: Zahlt sich eine Fotovoltaikanlage aus?
Hier die Stromerträge unserer Photovoltaikanlage nach Monat und Jahren:
Monat/Jahr | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Jänner | x | 50 | 104 | 102 | 115 | 123 | 82 | 100 | 101 | 102 | 136 | 77 | 152 |
Februar | x | 135 | 197 | 230 | 180 | 180 | 125 | 250 | 217 | 168 | 217 | 189 | 182 |
März | x | 318 | 437 | 354 | 317 | 384 | 286 | 371 | 396 | 336 | 433 | 334 | 341 |
April | x | 486 | 491 | 533 | 472 | 457 | 531 | 494 | 583 | 460 | 404 | 380 | 436 |
Mai | 626 | 593 | 559 | 510 | 605 | 612 | 597 | 421 | 558 | 480 | 584 | 504 | 518 |
Juni | 601 | 584 | 659 | 640 | 621 | 650 | 500 | 661 | 493 | 642 | 608 | 523 | 533 |
Juli | 576 | 716 | 568 | 636 | 609 | 223*1 | 605 | 589 | 563 | 605 | 570 | 553 | 539 |
August | 586 | 544 | 495 | 582 | 555 | 229*1 | 556 | 512 | 487 | 467 | 470 | 434 | 491 |
September | 420 | 368 | 343 | 406 | 395 | 325 | 425 | 416 | 399 | 385 | 350 | 421 | 331 |
Oktober | 263 | 295 | 238 | 204 | 213 | 260 | 307 | 265 | 193 | 312 | 237 | 249 | 235 |
November | 117 | 121 | 119 | 189 | 151 | 127 | 118 | 115 | 105 | 131 | 119 | 141 | 120e |
Dezember | 98 | 99 | 94 | 95 | 101 | 102 | 73 | 97 | 54 | 74 | 70 | 72 | 70e |
Total/Jahr | Rumpf | 4.309 | 4.304 | 4.481 | 4.336 | 3.715*1 | 4.205 | 4.291 | 4.149 | 4.162 | 4.198 | 3.877 | 3.800e |
Eigenverbrauch | Rumpf | 1.448 | 1.388 | 1.507 | 1.283 | 1.145 | 1.320 | 1.317 | 1.305 | 1.323 | 1.342 | 1.233 | 1.250e |
Eigenverbr. % | Rumpf | 33,6 | 32,3 | 33,6 | 29,6 | 30,8 | 31,4 | 30,7 | 31,5 | 31,8 | 31,9 | 31,8 | 32,9e |
e=erwartet; *1: Erster Wechselrichter defekt, Austausch erforderlich, daher sehr geringe Werte.
Die jeweils besten Werte eines Monats/Jahres sind in Fettschrift gehalten.
Um Ihnen die Erträge einer Photovoltaikanlage über das gesamte Kalenderjahr transparenter zu machen, haben wir die ersten 2 Jahre Monat für Monat mitgeschrieben:
Schon im Testbetrieb konnte die Anlage an einem schönen April-Tag über 25 kWh erzeugen. Und auch an regnerischen und bewölkten Tagen im Mai dringen ein paar Lichtstrahlen zu den Modulen durch und es konnten ebenso 5 bis 15 kWh Ertrag pro Tag erzielt werden.
Im Mai konnten an sehr schönen Tagen schon bis zu 32 kWh Strom erzeugt werden - 626 kWh (die meisten davon leider eingespeist) übertrafen die Erwartungen sogar. Mal sehen, ob hier in den Sommermonaten noch höhere Erträge einzufahren sind...
Der Juni lief dann eher unter den Erwartungen - viele stark bewölkte Tage ließen die Stromernte eher spärlich ausfallen. An einem komplett bewölkten Junitag wurden z.B. gerade einmal knapp über 4 kWh eingefahren. An ganz heißen Tagen (30 bis 35 Grad im Schatten) wurde der Anlage dann hingegen sogar ein wenig zu heiß und die Erträge bleiben somit an solchen Tagen sogar hinter den Maiwerten zurück. Klare Tage zwischen 20 und 29 Grad waren bisweilen optimal.
Ähnlich auch der Juli 2012 - ein paar extrem heiße Tage und viele Regentage ließen den ersten Hochsommermonat ebenfalls unter dem Maiwert bleiben.
Tolles Wetter im August sicherte Erträge über dem Schnitt - fast nur Sonnentage und kaum Bewölkung sorgten für einen überdurchschnittlichen Ertrag der Photovoltaikanlage. Auch der September 2012 war deutlich besser als der langjährige Durchschnitt bei den Sonnenstunden - fast keine Regentage und wenn doch, zeigte sich auch bald wieder die Sonne.
Mitte Oktober war dann Schluss mit Lustig - Hochnebel und Regentage hielten die Erträge gering - Ende Oktober lag sogar kurz Schnee auf den Modulen. Der schwächste Tag im Oktober brachte gerade einmal 0,36 kWh - wenn zugleich die Heizsaison (die ob vorhandener Luft-Wärme-Pumpe stromintensiv ist) startet, hält sich die Freude über Photovoltaik dann in Grenzen. An schwache Tage muss man sich aber wohl über den Winter gewöhnen...
Im November zeigten Hochnebel und Regen gleich ihre Fratze: 1,2,3,4,2 und 3 kWh Tagesleistung - die Erträge der ersten 6 Tage im Monat November sprechen Bände...
Auch für den Dezember und den Jänner sollte man sich nicht zu viel erwarten - der Hochnebel hat hier im Osten Österreichs Hochsaison. 0,06 kWh Tagesleistung an einem verregneten Nebeltag im Dezember war bisweilen die niedrigste Leistung - war schon fast ein Wunder, dass die Anlage an diesem Tag überhaupt in Betrieb ging. Die schwächste Leistung sollte jedoch im Normalfall der Dezember erbringen - ab Jänner werden die Tage dann schon ein wenig länger (wenn das auch der Hochnebel weiß...).
Im Jänner 2013 waren aber abwechselnd Hochnebel, Wolken und Schneefall angesagt - als es am 14.1. 5-10 cm schneite und der Schnee auf den Modulen liegen blieb, resultierte daraus der bisweilen erste "Nuller" (ein Tag ganz ohne Produktion). Die Anlage versuchte sich zwar mehrfach einzuschalten - für einen Normalbetrieb reichte aber die wenige Strahlung nicht aus. Da es dann in Sachen Schnee noch deutlich dicker kam und abgesehen von den oft schneebedeckten Modulen auch noch die Sonne ziemlich ausblieb, war der Jänner nicht mehr zu retten. 50 kWh Ertrag sind absoluter Minusrekord.
So sich nicht noch eine gröbere Schneedecke auf die Module legt, wird der Februar jedoch schon besser - die Tage werden länger und das Wetter sollte sich auch leicht bessern. Das trat dann nur teilweise ein - ein paar weitere Schneefälle und sehr trübes Wetter (der Winter 2012/2013 geht als sonnenärmster Winter seit 130 Jahren in die Geschichte ein) versauten auch den Februar ziemlich.
Im März sollte es dann aber mit den Erträgen wieder steil bergauf gehen - so schlecht kann das Wetter gar nicht sein. Sehr wohl war es sehr kalt und gab sogar etwas Schnee bis zum Monatsende - die Sonnentage (die im März deutlich länger dauern) waren aber durchaus zufriedenstellend.
Ab April sollte dann bei Photovoltaikanlagen so richtig die Post abgehen - der April 2013 startete allerdings eher flau. Der Winter zeigte 2012/2013 seine Krallen. Eine längere Wärmephase mit viel Sonne brachte den April dann aber noch in den positiven Bereich.
Eher schwach dann der Mai 2013 - ein paar sonnige Tage wurden durch viel Bewölkung und Regen abgelöst: Ein unterdurchschnittlicher Monat.
Der Juni 2013 fing gleich ziemlich katastrophal an: Dauerregen (der Hochwassermonat!) bzw. viel Bewölkung verhinderte schon in den ersten Tagen des Monats ein brauchbares Ergebnis. Ein schwacher Mai und ein schwacher Juni deuten leider jetzt schon auf ein schlechtes Jahresergebnis hin.
Der Juli 2013 war hingegen absolut top: Dauersonne brachte ein neues Rekordergebnis (716 kWh), welches wohl so rasch nicht überboten werden wird...
Der August legte ähnlich los, ein paar Regentage am Ende brachten dann aber nur ein überdurchschnittliches Ergebnis. Im September gab es anfangs ein paar schöne Tage, dann waren die Sonnentage aber eher rar und die Erträge blieben hinter den Erwartungen.
Der Oktober 2013 war dann ziemlich normal und im November war wieder der Hochnebel häufig Spielverderber und der Dezember 2013 fiel dann wieder im Rahmen der Erwartungen aus.
Die weiteren Monate (und Jahre) finden Sie weiter oben in der Tabelle gelistet.
Geldmarie-Linktipps: