Die Sonne ist gratis - die Photovoltaikanlage leider nicht - ansonsten hätten wohl schon fast 100% der heimischen Häuser eine solche integriert. Lange wartete diese Technik in Österreich auf den großen kommerziellen Durchbruch, 2022 waren es noch ca. (bescheidene) 2% der österreichischen öffentlichen Nettostromerzeugung, die via Photovoltaik erzielt wurde. Ob der stark gestiegenen Strompreise kam es aber ab 2022 und 2023 zu einem richtigen Boom bei Photovolaikanlagen, 2023 liegt dieser Wert schon bei klar über 4% und 2024 werden wohl die 6-7% locker überboten.
Ob des des höheren Bewusstseins (Stichwort: wiedererneubare Energieträger und Klimawandel) sowie der massiv gestiegenen Strompreise sind auch in Österreich immer mehr Photovoltaikanlagen im Einsatz - leider sind diese bezüglich Anschaffungs- und Installationskosten noch ein ziemlich dicker Brocken. Auch wenn sich die Preise für Photovoltaikmodule in den letzten Jahren schon deutlich nach unten bewegt haben (seit 2021 geht es aber wieder deutlich rauf = extrem hohe Nachfrage).
Auch die Förderungen für grünen Strom vom Dach waren in Österreich lange Zeit eher kompliziert zu bekommen und wurden sogar schon deutlich reduziert. Mittlerweile könnte man auf so manche Förderung sogar verzichten - eine Photovoltaikanlage rentiert sich fast immer auch ohne Förderung...
Mittlerweile ist Photovoltaik auch in Österreich absolut salonfähig - 2021 betrug der Leistungszubau noch 0,74 TWh, 2022 wurden hierzulande schon 1,009 TWh Leistung hinzugebaut (Gesamtleistung: 3,791 TWh), und 2023 waren es deren gar rund 2,6 TWh. Anfang 2024 lag man schon bei einer Leistung von 5,884 TWh und auch 2024 wird noch fleißig zugebaut. Im ersten Quartal 2024 waren es immerhin schon wieder rund neue 500 MW.
In wenigen Jahren (vielleicht schon 2025) könnte der Anteil der Photovoltaik an der Stromerzeugung schon zweistellig werden - in Deutschland ist dies schon 2022 gelungen.
Der Pfad der "Klimaneutralität" sieht jedenfalls vor, dass bis 2030 schon 13 TWh Leistung installiert sind (scheint aktuell nicht ganz unmöglich), bis 2040 sollen dies gar 50 TWh sein. Hohe Ziele...
Die Photovoltaik (auch "Fotovoltaik" ist korrekt) ist die direkte Umwandlung der Strahlenenergie des Sonnenlichts in elektrische Energie (Strom). Sie ist ein Teilbereich der Solartechnik und kommt schon heute häufig zum Einsatz: Verkehrsanlagen werden mit Strom versorgt oder auch (die uns bekannteste Anwendung) Taschenrechner oder Uhren werden seit Jahrzehnten mittels Photovoltaik gespeist.
In der Stromerzeugung für den Haushalt (bzw. für gewerbliche Objekte oder Wohnhäuser) entwickelt sich die Photovoltaik aktuell zur höchst interessanten Alternative, ist aber auch noch ein wenig von Investitionsförderungen und Standortgenehmigungen abhängig.
Auch bei dem bei uns bekannten Begriff "Solaranlage" kommt die Photovoltaik zum Einsatz - hier wird allerdings zumeist "nur" in Wärme für das Warmwasser umgewandelt und es handelt sich um kleinere Anlagen (zumeist Module mit ca. 5-6 m2).
Wenn Licht auf die Solarzellen fällt, resultiert daraus elektrische Spannung zwischen den dort vorhandenen Schichten. Daraus resultiert ein gerichteter Elektronenstrom vom Minuspol zum Pluspol. Wenn ein sogenannter Verbraucher angeschlossen ist, kann Gleichstrom entstehen. Dieser kann mit einem Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt werden, welcher somit verwertbar ist.
Für die komplette (rechnerische!) Abdeckung des Strombedarfs eines normales Einfamilienhauses (4 Personen) benötigt man derzeit noch eine Kollektorenfläche von ca. 35-40 m2 auf dem Dach (oder aber auch auf einer geeigneten Hanglage bzw. der Fassade). Passivhäuser und ähnliches benötigen natürlich deutlich weniger.
Wer aber keine 40 m2 zur Verfügung hat (oder sich diese Fläche ganz einfach nicht leisten kann/will) kann auch mit anderen Heizformen (Kachelofen, Holzheizung etc.) mischen bzw. den Stromverbrauch des Hauses mit Energiesparmaßnahmen (Isolierungsmaßnahmen, LED-Lampen, Gerätetausch auf effiziente Geräte etc.) so reduzieren, dass auch kleinere Flächen ausreichen, den Strombedarf des gesamten Hauses (allerdings nur rein rechnerisch - siehe etwas weiter unten) abzudecken.
In groben Zahlen formuliert: Eine 10 m2-Fläche sorgt jährlich für ca. 1000 kWh.
Nun sollte man aber unbedingt wissen, dass auch weiterhin (auch an schönen Tagen) Strom aus dem Netzanschluss bezogen werden muss: Im Winter (vor allem im Flachland und in Nebelgebieten), bei wenig Licht bzw. in der Nacht wird kein oder zu wenig Strom aus der Photovoltaikanlage bezogen. Da der überschüssige Strom auch immer gleich ans Netz abgegeben wird (und zumeist noch keine Speicherung vor Ort erfolgt) fließt selbst an schönsten Tagen beim Einschalten von Stromfressern (z.B. E-Herd, Waschmaschine etc.) teurer Strom aus dem Netz ins Haus.
Nach Eigenerfahrungen der Geldmarie werden bei einem Durchschnittshaushalt nur ca. 25 bis 35% der Stromproduktion selbst verbraucht - der Rest fließt ins Netz. Eigenverbrauch geht (ob der niedrigen Einspeisetarife) also klar vor Einspeisen: Waschmaschine, Herd, Geschirrspüler und andere Stromfresser also besser unter Tags laufen lassen. So gerade die Sonne scheint - im Winter ist das in unseren Breiten leider eher selten der Fall.
Vielfach ist das Einspeisen auch nur dann möglich, wenn vom gleichen Stromversorger auch Strom (natürlich teurer) bezogen wird. So man die Photovoltaikanlage vom Stromversorger (oder dessen Partner) bezieht, sind die Einspeistarife in der Regel noch deutlich höher - diese Anlagen sind aber im Normalfall deutlich teuerer als bei klassischen Photovoltaikanbietern! Oft (wie bei Photovoltaik üblich) ein schwieriges Rechenbeispiel, welches Sie bei Möglichkeit aber unbedingt anstellen sollten.
Der Kauf einer Photovoltaikanlage (wie auch einer klassischen Solaranlage, die hauptsächlich zur Warmwassergewinnung betrieben wird) ist jedenfalls eine Investition in die Zukunft. Doch fast jedes Jahr werden die Anlagen günstiger, besser entwickelt und somit auch etwas effizienter. Mit dem wachsenden Markt wird auch das Preis-Leistungsverhältnis immer interessanter. Nunmehr ist nur noch die Poltik (Förderungssicherheit, Standorterleicherungen, Pflichtmontage etc.) gefragt...
Hier finden Sie übrigens mehr Infos zum Thema: Kauf und Förderungen Photovoltaikanlage. Und folgend gibt es eine selbst errechnete Kosten-Nutzen-Rechnung einer Photovoltaikanlage
Photovoltaikanlagen haben gegenüber der klassischen Solaranlage (für Warmwasser) einen Vorteil: Man kann den nicht verwendeten Teil der produzierten Energie in das öffentliche Stromnetz einspeisen. Hiezu bedarf es nur einer Netzzugangsvereinbarung mit dem jeweiligen Netzbetreiber und einer Stromübernahmebestätigung ("Einspeisevertrag") eines befugten Unternehmens. Diese Formalitäten (wie auch das Einreichen der Investitionsförderungen, die von Bundesland zu Bundesland und auch von Jahr zu Jahr leider verschieden sind) erledigen oft auch die Anbieter von Anlagen.
Wichtig bei der Montage von Photovoltaikanlage ist jedenfalls der Standort und der passende Neigungswinkel. Die Ausrichtung sollte nach Süden (sonnig) erfolgen, die Anlage sollte ganztägig nicht bzw. so wenig wie möglich in den Schatten geraten und der Neigungswinkel sollte zwischen 25 und 45 Grad betragen. Auch eine gute Hinterlüftung der Solarmodule ist in Sachen Mehrertrag hilfreich. Aber auch Photovoltaikanlagen, welche nicht ganztägig in der direkten Sonneneinstrahlung stehen, werfen oft interessante Erträge ab - selbst an bewölkten Tagen wird (oft im Gegensatz zur Solareinlage) kräftig eingespeist.
Idealen Ertrag erzielt man z.B. an klaren und durchaus noch einigermaßen frischen Frühlingstagen - niedrige Temperaturen aber starke Sonneneinstrahlung lässt die Kilowattstunden nur so reinlaufen. Extreme Hitze ist hingegen gar nicht so optimal wie man vielleicht denkt. Aber auch an nebeligen Wintertagen kommen ein paar Watt ins Haus - es sei denn, die Module sind komplett mit Schnee bedeckt. Mai und Juni bringen bei der Sonnenernte normalerweise die besten Erträge.
Die Lebensdauer einer Photovoltaikanlage wird derzeit mit ca. 25-30 Jahren angesetzt (oder auch länger). Viele Anbieter von solchen Anlagen garantieren eine Leistung von 80% der Maximalleistung auf 20 oder 25 Jahre. Bei leicht zugängigen Modulen sollte man ab und an (je nach Verschmutzung) die Module auch putzen - mehr Infos dazu unter: Photovoltaikanlagen reinigen
Je nach Anlagenqualität, Standort und Anlagengröße sowie den spezifischen Förderungen amortisieren sich Anlagen zumeist nach 10 bis 20 Jahren (Stand 2023: derzeit ob der extrem hohen Strompreise schon früher) - der steigende Strompreis ist in Sachen Rentabilität ein guter Verbündeter und wird die Amorisationsdauer zukünftig wohl deutlich kürzer ausfallen lassen.
Immer häufiger wird für Photovoltaikanlagen auch ein "Sonnenspeicher" abgeboten.
Ein großer Nachteil der Photovoltaikstromproduktion ist ja bisweilen die leider billige Einspeisung des Löwenanteils (65-75%) an selbstproduzierten Strom.
Es häufen sich aber (insbesondere bei hohen Strompreisen) die Photovoltaikbesitzer, die einen Teil des "Überschussstroms" lokal in Batterien speichern - der am Tag produzierte Überschussstrom kann dann am Abend oder in der Nacht selbst verbraucht werden.
Die Lebensdauer dieser Stromspeicher beträgt derzeit ca. 20 Jahre - die Geräte sind allerdings noch immer ziemlich teuer. Bei Strompreisen von rund 25-30 Cent pro kWh und einer großen Photovoltaikanlage kann man sich das aber schon einmal individuell vom Experten durchrechnen lassen. Derzeit (2023) sieht die Berechnung in Sachen Stromspeicher wohl gar nicht so übel aus...
In einigen Jahren sind solche lokalen Stromspeicher dann bei neuen Photovoltaikanlagen wohl schon Standard - vorausgesetzt, der Strompreis zieht noch ein wenig an (bzw. hält das Niveau von 2022/2023). Darüber hinaus könnten -früher oder später- auch Elektroautos als Stromspeicher genutzt werden.
Vorteile einer Photovoltaikanlage
Nachteile einer Photovoltaikanlage
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