Noch bevor die Er- und Ablebensversicherungen, Pensionsversicherungen, Fondsversicherungen, Dread-Disease-Versicherungen & Co. so richtig salonfähig waren, gab es schon die klassische Ablebensversicherung (auch Risikolebensversicherung, Todesfallversicherung, Risikoversicherung u.a. genannt).
Diese ist an und für sich leicht erklärt - und ein fairer Deal: Man fixiert mit der Versicherung über einen festgelegten Zeitraum eine Todesfallsumme und zahlt dafür laufende Prämie.
Stirbt die versicherte Person innerhalb dieses Zeitraums, wird die vereinbarte Versicherungssumme an den oder die Begünstigten ausbezahlt. Wenn nicht, gibt's nichts. Der Versicherung bleibt die Risikoprämie.
Nachdem sich in den letzten Jahrzehnten allerdings "Kombiprodukte" (wie eingangs genannt) in den Vordergrund geschoben haben, welche Ansparen und Absichern kombinierten, geriet die klassische Ablebensversicherung schön langsam in den Hintergrund bzw. bei vielen Vorsorgegesprächen (leider) sowie bei der Kreditabsicherung in Vergessenheit.
Risikoabsicherung wurde von provisionsorientierten Verkäufern über die Prämie bzw. über die prognostizierten Gewinne betrieben - und Kunden wurden (und werden) über die einfache und günstige Möglichkeit einer reinen Ablebensversicherung kaum mehr informiert.
Dabei sollte die Ablebensversicherung in jedem Vorsorgegespräch angeboten werden!
Warum, erfahren Sie hier:
Mit einer Ablebensversicherung kann man das Ableben einer Person in frei wählbarer Höhe in einem frei wählbaren Zeitraum gegen laufende Prämienzahlung "wegversichern".
Da keine Ansparleistung (=keine Auszahlung bei Erleben des Ablaufs) erfolgt, sind die Prämien bei Ablebensversicherungen recht gering.
Ein Vergleich bei mehreren Anbietern lohnt sich aber jedenfalls - es gibt bei gleichen Leistungen oft Prämienunterschiede von 50% und mehr!
Gerade bei längeren Laufzeiten und höheren Versicherungssummen kann man sich hier einiges an Prämie sparen!
Prämienkriterien:
Eigentlich kann man eine Risikoversicherung für fast alle Lebenslagen in Betracht ziehen, für welche auch die "modernen" Kapitalversicherungen mit Ablebensschutz herangezogen werden: Kreditabsicherung, Familienvorsorge, Kindervorsorge, Firmenabsicherung, Elternabsicherung etc.
Besonders für jüngere Menschen, die noch kein Kapital zum Vorsorgen -aber Familie und/oder Schulden- haben, ist die Risikoversicherung eine interessante Option.
Bei Kreditvergaben wird die Risikoversicherung mit fadenscheinigen Argumenten seitens Bank oder Sparkasse oft "übersehen". Gerade hier sollte der informierte Kreditnehmer eine Ablebensversicherung oder gar eine Kreditrestschuldversicherung (mit analog dem Restkreditbetrag fallendem Risiko) ins Gespräch (bezüglich Sicherheiten für die Bank) einbringen.
Wenn es nämlich sowieso schon eng wird mit Haushaltsrechnung und Kreditrate, dann sollte man auch ein wenig auf die Versicherungskosten achten. Ob da ein Ansparprodukt (Kombiprodukt) in allen Fällen so ideal ist, darf man nämlich in vielen Fällen höchst bezweifeln...
Ein häufiges Argument der Kreditgeber: Im Ablebensfall erhält die Bank die Versicherungssumme und für die Hinterbliebenen bleibt kaum etwas. Dem kann man leicht entgegensetzten: Die Versicherungssumme kann man ja höher ansetzen bzw. eine separate Ablebensversicherung kann ohne Probleme abgeschlossen werden.
Für Eltern mit kleinen Kindern empfehlen sich wohl höhere Versicherungssummen als für Personen, die "nur" einen Kredit absichern müssen. Bei besonders hohen Versicherungssummen wird die Versicherung auch ein ärztliches Attest bzw. einen Laborbefund verlangen.
"Herkömmliche" Er- und Ablebensversicherungen, Fondsversicherungen, Dread-Disease-Versicherungen & Co haben häufig einen recht geringen Ablebensschutz, der oft sogar zugunsten einer Bank vinkuliert oder abgetreten ist. Im Ernstfall (Todesfall) bleibt dann den Hinterbliebenen oft nur sehr wenig Geld, die laufenden Verpflichtungen weiter zu bestreiten. Da kann eine Risikoversicherung durchaus mehr...sehen Sie sich einfach einmal Ihre derzeitige Familienabsicherung im Todesfall an!
Die Laufzeit einer Risikoversicherung kann man frei wählen - ob 1 Jahr oder vielleicht 40 Jahre: Es sollte aber jedenfalls sehr gut durchdacht sein, ob und wie lange das Todesfallrisiko in dieser Höhe abgesichert werden soll. Wenn Sie die Laufzeit zu kurz ansetzen, können Sie zwar danach oder dazu noch eine neue Ablebensversicherung machen - diese wird jedoch ob Ihres nunmehr höheren Alters etwas teurer sein. Auch könnte der Fall eintreten, dass Sie dann ob Krankheit oder geänderten Lebensumständen gar keine neue Ablebensversicherung mehr bekommen!
Im höheren Alter kann man oft keine Ablebensversicherung mehr abschließen - manche Versicherungen bieten dieses Produkt (aus teilweise verständlichen Gründen) nur bis zum Eintrittsalter von z.B. 65 oder 70 Jahren an. Also rechtzeitig darum kümmern, wenn es auch im Alter jemanden oder etwas abzusichern gilt!
Derartige Risikoversicherungen können auch auf Gegenseitigkeit (z.B. Ehepartner, Lebensgemeinschaften) abgeschlossen werden - stirbt ein Vertragspartner, so endet der Vertrag mit der Auszahlung der Versicherungssumme. Ist oft billiger als 2 Einzelverträge - aber bedenken Sie hier die Tatsache, dass sich Menschen auch ab und an trennen!
Als "Begräbnisvorsorge" eignet sich die Ablebensversicherung nur in den wenigsten Fällen: Und zwar nur, wenn die versicherte Person innerhalb der Laufzeit (die aber bei Ablebensversicherungen zumeist schon vor dem hohen Alter endet) stirbt. Hier sollte man eher Ansparprodukte bzw. eine klassische Begräbnisvorsorgeversicherung abschließen.
Geldmarie-Linktipp: