Jedes Bankinstitut und jede Sparkasse bietet ein breites Angebot an möglichen Sparformen. Egal ob als klassisches Sparbuch in Bücherlform (wird schön langsam -aber sicher- seltener) oder Sparkarte im handlich Kartenformat - das Sparbuch ist wohl immer noch die einfachste (wenn auch wohl nicht die ertragreichste) Sparform.
Ob Sie jetzt einen Notgroschen für unvorhergesehene Anlässe (Waschmaschine, TV-Gerät, Stromrechnung, Autoreparatur etc.) anlegen wollen oder ein größeres Ansparziel (Weltreise, Auto, Wohnung, Studium der Kinder etc.) haben: Die Auswahl der Sparbuchprodukte hat sich ob der Beliebtheit des Sparbuches an sich schon durchaus perfektioniert.
Die Geldmarie hat versucht, Ihnen für verschiedene Lebenslagen und Sparziele kurz und prägnant die wesentlichsten Sparbuchprodukte zusammenzustellen. Nicht ohne auf den einen oder anderen Haken an der oft so einfach klingenden Sache hinzuweisen.
Den klassischen Eckzins gibt es eigentlich (seit Anfang der 1990er) gar nicht mehr. Und doch hat sich dieser Begriff ins heutige Zeitalter hinübergerettet: Denn hiebei handelt es sich um ein Sparbuch mit (früher einheitlicher) Mindestverzinsung für täglich fällige (also täglich behebbare) Spareinlagen.
Da die meisten Banken diese täglich fälligen Sparbücher mit ca. 0,125% verzinsen (oder sogar noch darunter, wobei dann sogar noch die 25% KESt drüberfahren) ist es wohl klar, daß diese Variante kaum empfehlenswert ist. Diese Sparform ist natürlich besser und sicherer als das Geld zu Hause im Strumpf oder Glas zu horten.
Fazit: Wirklich nur für minimale Beträge geeignet, die laufend verfügbar sein sollen.
Nachdem die Manipulation mit den Sparbüchern für die Banken sehr aufwändig ist (was ich aufgrund meiner Erfahrungen
in der Kassa durchaus bestätigen kann - ein mühsames Gröscherlgeschäft), versuchten die Banken und Sparkassen
Anfang der 90er-Jahre die Menschen weg von der Kassa zu bringen. Der Geldausgabeautomat war da die ideale Basis.
Der Plan, die kleinen Sparbuchsparer zumindest bei der Auszahlung (auch Einzahlungen auf Sparkarten sind natürlich
schon lange beim Automaten möglich) weg von der Kassa zu bringen, hatte nur teilweise Erfolg:
Man bot den Kartensparern bessere Sparzinsen für täglich behebbares Geld.
Der Trend geht in folgende Richtung: Je höher die Beträge auf der Sparkarte, desto besser die Zinsen.
Das eine oder andere Prozenterl könnte schon drin sein. Verhandlungsspielraum besteht hier allerdings fast keiner.
Achtung auf versteckte Spesen (Einzahlungen oder Auszahlungen an der Kassa, Transaktionen, Stornogebühren)!
Fazit: Zwar nicht so übersichtlich wie das Sparbuch (auch wenn es Kontoauszüge gibt) - aber für jüngere Menschen sicher eine intelligente Alternative zum "Eckzinssatzsparbuch". Größere Beträge, die man binden könnte, sollte man aber nicht auf der Sparkarte herumliegen lassen.
Auch wenn Ihnen hier das geliebte Sparbuch abgehen wird: Die Verzinsung dieser Sparkonten, die über das Internet dotiert und abgeschöpft werden, kann man fast als "attraktiv" bezeichnen. Keine Kontoführungsgebühr - das Sparkonto dient aber nicht dem Zahlungsverkehr! (es muss ein bestehendes Girokonto als Referenzkonto angegeben werden).
Fazit: Wohl die interessanteste Sparform im Bereich "täglich fällig" - denn sie deckt (nach Abzug der KESt) zumeist die Inflationsrate. Mehr Infos zum Tagesgeld hier: Tagesgeld
Diese Sparform ist erfahrungsgemäß die Lieblingsform der Kundengruppe "Verhandler". Zumeist wird eine Bindung von
6 Monaten (aber auch mehr wäre möglich) vereinbart. Die Höhe der Zinsen richtet sich nach dem aktuellen Zinsniveau
bzw. natürlich auch nach der Höhe der Einlage, ist also sehr variabel.
Bei Behebungen vor Ablauf der Bindefrist werden sogenannte Vorschusszinsen berechnet, welche 1 Promille vom
vorzeitig behobenen Betrag pro Monat ausmachen. Diesbezüglich ist es also (insbesondere, wenn auf dem Sparbuch
laufende Bewegungen in Form von Ein- und Auszahlungen vorhanden sind) sehr schwierig, den Überblick zu behalten.
Da sich die Laufzeit je einbezahltem Betrag immer automatisch verlängert, kann es also leicht zu Vorschusszinsen kommen.
Eine Möglichkeit, dies zu vermeiden: Eine Übersicht über die Fälligkeiten ausdrucken lassen bzw. die Beträge auf
mehrere Sparbücher verteilen. Ein guter Bankberater wird Ihnen hier sicher helfen können.
Bei steigenden Zinsen sollten Sie unbedingt nachverhandeln - bei fallenden Zinsen ebenfalls nachkontrollieren,
sodass Sie nicht irgendwann plötzlich beim "Eckzinssatz" landen...(ist schon alles passiert)
Fazit: Aufgrund der fehlenden Zinsgarantie sollte man diese Sparform nur wählen, wenn man auch die entsprechende Zeit und das Wissen über das Produkt hat. Auch sollte man gerne verhandeln und über höhere Summen verfügen. Für die Geldmarie selbst ein zu mühsames Produkt, welches aber durchaus nette Erträge (bei hohen Einlagen) liefern kann.
Eine sehr beliebte (weil transparente) Sparform: Ob 6 Monate, 1 Jahr, 2 Jahre oder mehr (meistens bis ca. 6 Jahre
Bindungsdauer am Markt) - Kapitalsparbücher mit Fixzinssatz können durchaus ein "Bringer" sein.
Hier wird ein Fixbetrag (zumeist ab ca. 1.000 Euro) einbezahlt, der dann über die vereinbarte Laufzeit liegenbleiben sollte
(aber nicht muss). Verhandlungsspielraum gibt es hier keinen - es gibt fixe Zinsen, die jedoch auch über die vereinbarte Laufzeit garantiert sind.
Sollten Sie trotzdem während der Laufzeit Geld benötigen, können Sie dieses beheben. Hier wird dann mit einer im
Vorfeld vereinbarten Zinsstaffel abgerechnet (je länger das Geld liegt, desto höher die Zinsen). Der verbleibende
Betrag wird mit dem vereinbarten Zinssatz weiterverzinst.
Nach Ablauf des Kaptialsparbuches sollte man sich schleunigst um die Wiederveranlagung kümmern - denn mit dem
Ablaufdatum der Bindung folgt eine Umstufung auf den traurigen "Eckzinssatz".
Fazit: Das Kapitalsparbuch ist eine sehr transparente und faire Sparform. Wenn Sie z.B. ein Kapitalsparbuch auf 6 Jahre mit 6% p.a. abgeschlossen haben und das dazugehörige Zinsniveau fällt bald auf 3% sind Sie auf der Siegerstrasse: Denn der Zinssatz ist ja garantiert und fix. Im umgekehrten Fall sollten Sie eine vorzeigige Behebung und Umschichtung (auf aktuelle, bessere Konditionen) durchrechnen. Bei klaren Zinsunterschieden und langen Laufzeiten rechnet sich das! In Niedrigzinsphasen nicht lange binden!
Ähnliches gilt für das Online-Pendant des Kaptialsparbuches: Festgeld wird in Österreich immer populärer - man erspart sich den Besuch bei der Bank, sucht sich im Net die besten Anbieter und disponiert (je nach Fälligkeiten) selbst über das Guthaben. In der Regel zahlt Festgeld sogar ein wenig mehr Zinsen als das klassiche Kapitalsparbuch.
Ein wenig aus der Mode gekommen ist das Prämiensparbuch. Wohl auch deshalb, weil die Laufzeit von zumeist 4 Jahren dem Bausparvertrag schon sehr nahe kommt, dem Ertrag eines Bausparvertrages aber kaum. Früher gab es bei Prämiensparverträgen noch eine staatliche Förderung - seit deren Wegfall (die Prämien übernahmen dann die Banken) wurde das Prämiensparen eher zum Randprodukt.
Produkteigenschaften: Kleinere, variable Beträge (ca. 15 bis 40 Euro) im Quartal ansparen (idealerweise mit Dauerauftrag vom Konto, kann natürlich auch monatlich sein), variable Verzinsung, Laufzeit 4 Jahre. Achtung: Achten Sie auf die regelmäßige Dotation des Prämiensparvertrages (erfragen Sie den Mindestbetrag pro Quartal). Ansonsten könnte nämlich der Zinssatz in Richtung "Eckzinssatz" taumeln. Dies steht auch ins Haus, wenn man vorzeitig behebt bzw. das Sparbuch auflöst.
Fazit: Sicher eine brauchbare Variante zum Ansparen. Es sollte aber auch wirklich die Dotation bzw. die Laufzeit eingehalten werden. Vielleicht als Zusatz zum Bausparvertrag. Ideal für "Projektsparen". Manche Sparer machen auch 4 Prämiensparbücher in 4 aufeinanderfolgenden Jahren - damit wird dann jedes Jahr eines fällig und kann behoben oder weiterveranlagt werden.
Geldmarie-Tipps:
Eine übersichtliche Auflistung von Sparprodukten samt Risikocheck, Ertragsprognose und aktueller Einschätzung finden Sie übrigens hier: Anlagebarometer der Geldmarie
Geldmarie-Linktipp: