Schon knapp nach der Geburt von Babys flattern zumeist die ersten Geldgeschenke für die kleinen Racker ein. Im Normalfall hat man dieser Tage andere Sorgen als die Veranlagung von einigen Euros für den Nachwuchs und legt als brave Mama (oder braver Papa) das Geld auf ein einfaches (zumeist ungebundenes Sparbuch). Gut so - doch dort sollte es nicht allzulange verweilen.
Legt man die ersten Jahre sämtliche Gelder für die Kids auf ein ungebundenes "Eckzinssatzsparbuch", so lässt man hier einige Euro an Zinsen einfach liegen. Denn solche Sparbücher sind zumeist mit ca. 0,1% verzinst (soweit man "verzinst" hier überhaupt verwenden kann) - und das frisst mit einiger Sicherheit die jeweilige Inflationsrate auf.
Haben Sie (wie die meisten Eltern) vor, Geld für die Sprösslinge anzusparen, damit diese dann im jungen Erwachsenenalter einmal über ein solides Startkapital (Wohnung, Führerschein, Auto, Haus, Studium etc.) verfügen, so ergibt sich daraus ein sehr langer Anlagehorizont. Und je länger eine Sparform dauert, desto höher sind im Normalfall auch die Erträge daraus - und auch der Zinseszinseneffekt greift bei längeren Sparvarianten viel besser.
Idealerweise beginnt man die Finanzkarriere für den Nachwuchs wohl mit 2 Sparvarianten: Gelder, die dem Kind selbst gehören bzw. welches dieses von anderen (Oma, Opa, Onkel, Tanten, Freunde, Verwandte, Bekannte etc.) bekommt und Gelder, welche man selbst (als Elternteil) für das Kind anlegt.
Geld, welches die Kinder von anderen erhalten, sollte man so anlegen, dass das Kind auch wirklich selber darüber verfügen kann - selbst wenn die Pubertät nicht erwartungsgemäß verläuft oder der junge Erwachsene dann für Turbulenzen in der Eltern-Kind-Beziehung sorgt. Es ist schließlich nicht das Geld der Eltern.
Spart man selber Geld an, so kann man schon von Anfang an einen Verwendungszweck (z.B. Studiumsfinanzierung, Autokauf, Wohnungseinrichtung etc.) dafür planen. Nach diesem Verwendungszweck ("Sparziel") richtet man auch die Bindung sowie die Sparform aus - wiewohl das Sparziel natürlich auch noch umdefiniert werden kann.
Für kleinere Beträge sollte man von Anfang an tatsächlich ein konservatives und schnell verfügbares Sparbuch (bzw. eine Sparcard) eröffnen. Für Kinder ist ein Sparbuch fast idealer als eine Karte - das Sparbuch ist griffig und transparent.
Liegen auf dem Sparbuch dann einmal größere Beträge, sollte man diese "abschöpfen" und auf besser verzinste Sparformen umlegen. Ein Prämiensparbuch (regelmäßige Besparung) oder ein Kapitalsparbuch sind hier durchaus sinnvoll.
Legt man auf die Sparform "Sparbuch" weniger Wert, sollte man sich auch mit Tagesgeld oder Festgeld beschäftigen - Kinder können hier zwar noch keine eigenen Konten eröffnen, die Eltern können aber problemlos ein Konto bei den vielen Direktbanken anlegen.
Werden dann aus Kindern Jugendliche, sollten Sie (je nach zu erwartender restlicher Ausbildungszeit) die Laufzeiten der gewählten Sparformen an den zu erwartenden Kapitalbedarf anpassen (z.B.: Wer zahlt den Führerschein?).
Bei vielen unterschiedlichen Sparformen und Sparbüchern sollten Sie aber nicht den Überblick verlieren - es ist schließlich das Geld der Kids.
Ein guter Versicherungsberater zeichnet sich dadurch aus, dass er Ihnen schon bald nach der Geburt ihres Kindes ein Angebot für eine Kindervorsorgeversicherung macht.
Diese Versicherungen haben zumeist Laufzeiten zwischen 18 und 25 Jahren - da kann man schon einiges recht profitabel ansparen. Auch Banken haben hier sehr passende Produkte - aufgrund der Laufzeiten könnte sich auch ein Fondsparplan sehr eignen.
So Sie hier eine Risikokomponente beimischen (z.B. Aktienanteile), sollten Sie aber ein paar Jahre vor Ablauf der gewählten Sparvariante darauf achten, dass Sie das angesparte Geld rechtzeitig ins Trockene bringen. Ein möglicher Kursverfall knapp vor Ablauf der Sparform sollte vermieden werden.
Aber auch mit klassischen Ansparversicherungen wie z.B. der Erlebensversicherung kann man sicher und ertragreich vorsorgen.
Auch ein Klassiker bei der Vorsorge durch Eltern: Machen Sie für das Kind einen Bausparvertrag. Fängt man schon früh damit an, gehen sich bis zum 18 Lebensjahr 3 Bausparverträge (6 Jahre pro Vertrag) aus. Mehr diesbezügliche Infos hier: Jugendbausparen.
Sparbücher ohne Bindung sollten Sie jedenfalls vermeiden. Wenn schon eher kurzfristige Sparformen gewählt werden, dann sind Tagesgelder und Festgelder oder Kapitalsparbücher auch einigermaßen geeignet.
Ob und wann Sie den Nachwuchs über die Existenz einer Sparform bzw. des zu erwartenden Beitrages einweihen, bleibt natürlich Ihnen überlassen. Die Gestaltungsmöglichkeit darüber sollten Sie jedoch nicht zu früh aus der Hand geben: Vorsicht diesbezüglich bei Bausparverträgen, welche über die Volljährigkeit Ihres Kindes hinausgehen. Die Kündigung unterschreibt dann nämlich das Kind...
Viel Erfolg beim Ansparen!