Noch immer wird in Österreich ein großer Teil der neuen Ein- und Mehrfamilienhäuser mithilfe der altbewährten Baumeister gebaut. Sehr wohl fließen hier zwar auch oft jede Menge Eigenleistungen der Bauherren (und natürlich auch "Baufrauen") ein und der Pfuschanteil dürfte hier oft ebenfalls eine Rolle spielen - gut gebaute Baumeisterhäuser genießen aber nach wie vor einen ausgezeichneten Ruf.
Nach einigen Terminen im Fertighauszentrum Blaue Lagune lagen der Geldmarie Anfang 2011 zwei durchaus interessante Angebote für Fertig(teil)häuser-Massiv vor. Diese galt es nun mit Angeboten heimischer Baumeister abzugleichen - denn wenn man schon massiv bauen möchte, warum denn nicht auch die Spezialisten in dieser Disziplin (die Baumeister) befragen?
Immerhin wäre nach Einholung vieler Meinungen (die man im Laufe der Hausplanung von vielen aktuellen und ehemaligen Häuslbauern oft ungefragt erhält) das Baumeisterhaus durchaus eine preislich interessante, individuelle und qualitativ hochwertige Alternative zum Fertigteilhaus.
Dass der Vergleich der angebotenen Leistungen für einen Laien hier nicht einfach werden würde, war der Geldmarie schon völlig klar. Dass es jedoch derart schwierig werden würde, überhaupt ein Angebot zu erhalten, war dann doch eine grobe und üble Überraschung.
Immerhin spricht die Geldmarie halbwegs brauchbares Deutsch, wusste schon ziemlich genau, wie das Haus aussehen soll (Größe, Dach, Zimmer, Keller etc.) und hatte diesbezüglich auch schon passende Grundrisse vorzuweisen: Eine leichte Aufgabe für einen Baumeister - sollte man meinen...
Nachfolgende Erlebnisse bei der Offerteinholung sollen natürlich nicht die gesamte Baumeisterbranche in Verruf bringen - abertausende Häuser in Österreich werden und wurden wohl gut und günstig gebaut - wohl auch von den unten vorkommenden Unternehmen.
Dass hier aber kaum jemand an einem Auftragsvolumen von 200.000 bis 250.000 Euro interessiert war, darf schon ein wenig erstaunen...
Es mag eine Fehlmeinung der Geldmarie sein (welche aber durch viele Empfehlungen unterstützt wurde), dass man sich primär einen Baumeister in der Nähe suchen sollte. Kürzere Wege zur Baustelle und auch so etwas wie Lokalpatriotismus ("der hat hier seinen guten Ruf zu verteidigen") scheinen dafür durchaus gute Argumente zu sein. Dass die Auswahl des Baumeisters oft reine Vertrauens- und Empfehlungssache ist, ist wohl ebenso logisch.
Da jedoch der Bekannten- und Verwandtenkreis (in welchem man wohl primär sucht) der Geldmarie gänzlich baumeisterlos ist und auch die Anzahl der Häuslbauer in Wien eher gering ausfällt (und daher die Empfehlungen im Bekanntenkreis sehr dünn bzw. örtlich ungünstig ausfielen), begab sich die Geldmarie auf die Suche nach einem Baumeister primär ins an Essling (=Bauort) angrenzende Marchfeld.
Die erste E-mail-Anfrage bei einem Bauträger landete im Nirvana - was aber wohl auch damit zu tun hat, dass Glorit aus Groß-Enzersdorf keine klassischen Baumeisterhäuser baut sondern eher schon gebaute Häuser an den Mann bzw. die Frau bringen möchte. Recherchefehler der Geldmarie!
Windisch Bau aus Engelhartstetten (ca. 25 km von der Wiener Stadtgrenze entfernt) fand es ebenfalls nicht der Mühe wert, die gestellt Anfrage zu beantworten. "Wer nicht will, der hat schon" war da der naheliegende Gedanke.
Die nächste Anfrage landete bei Sinnhuber Bau in Leopoldsdorf (im Marchfeld). Schon sehr rasch erfolgte ein Retourmail und Mitte Jänner 2011 gab es auch schon einen Ersttermin beim Chef in Leopoldsdorf.
Ein sehr angenehmes Gespräch zweier im selben Jahrzehnt Geborener machte bald klar: Mit diesem Herrn könnte man sich vorstellen, zu bauen. Herr Sinnhuber konnte sich mit den Fertigteilhausentwürfen rasch ein klares Bild machen (solche sind für Baumeistergespräche wohl durchaus dienlich) und sagte ein "ziemlich genaues" Angebot in 2 Wochen zu.
Eine Nachfrage bezüglich Angebot nach 3 Wochen ergab, dass der Chef auf Urlaub sei. Am 21.02. (also ca. nach 5 Wochen) erlaubte ich mir via Mail die nächste Rückfrage bezüglich Offert (mit der Frage, ob man denn an dem geplanten Hausbau noch überhaupt interessiert sei), welche dann erst gar nicht beantwortet wurde. Keine Antwort ist auch eine Antwort.
Der zweite Versuch, ein Baumeisterangebot zu erhalten wurde lokal unternommen: Baumeister Lehner hat in Eßling einen guten Ruf und war auch lose mit dem Vater der Geldmarie bekannt.
Der Termin mit der Chefin (Baumeister Lehner ist selbst schon im Ruhestand) gestaltete sich recht angenehm - auch hier konnte man den Eindruck gewinnen, dass das alles eine einfache Übung sei: In 1-2 Wochen erhalten Sie ein Angebot. Schmecks - eine Anfrage nach 3 Wochen ergab zwar "dass das Angebot bald fertig ist" - zu Gesicht sollte es die Geldmarie aber nie bekommen...
Ob vieler Baumeisterschilder im Umfeld von Wien wurde der nächste Anlauf (telefonisch) bei Wögler-Bau in Groß-Enzersdorf unternommen. Ein Rückruf wurde versprochen und dieser erfolgte nach immerhin 3 Tagen auch tatsächlich: Ein Termin mit der Chefin wurde fixiert.
Was folgte, kennt man schon: Ein nettes Gespräch mit der Chefin und das Versprechen, bis 4.4. ein Angebot zu erstellen. Dass das Angebot niemals kam, kann man sich jetzt wohl schon denken...
Weitere Nachfragen bei den genannten Firmen hat sich die Geldmarie erspart - wenn man mein Geld nicht will, dann hat man es wohl auch nicht not. Den "Häuslbauer als Bittsteller" wollte ich jedenfalls nicht abliefern: Denn wenn die Offerterstellung schon so mühsam ist, wie wird dann erst die Bauphase ablaufen (wobei hier natürlich durchaus möglich sein kann, dass die genannten Firmen dann tolle Arbeit abgeliefert hätten). Aber wer nicht sät, der kann nicht ernten.
Schön langsam machte sich Verzweiflung breit: Kein Baumeisteroffert in Sicht!
Via Internetrecherche ging es dann jedoch zur Simsek Bau GmbH in Grossengersdorf (Marchfeld/Weinviertel), wo sehr rasch ein Termin vor Ort fixiert wurde.
Schon das Wohnhaus und der Fuhrpark des Unternehmens lassen auf ein erfolgreiches Unternehmen schließen - die Arbeit des Chefs bei der Offerterstellung kann man dann wohl ebenso positiv erwähnen:
Schon wenige Tage nach dem Erstgespräch hatte Herr Simsek ein (gut ausgeführtes) Angebot auf dem Tisch liegen, welches auch professionell und rasch erklärt wurde.
Der zu erwartende Gesamtpreis lag nur geringfügig über den aktuellen Angeboten bezüglich Fertighaus massiv - auch ein kleiner Verhandlungsspielraum schien noch vorhanden.
Auch wenn es dann später doch kein Massivhaus werden sollte - in Sachen Professionalität in der Angebotserstellung kann man dieses Unternehmen (angesichts der anderen gemachten Erfahrungen) nur lobend herausstreichen. Den Link zur Simsek Bau GmbH (und nur diesen) finden Sie daher auch gleich weiter unten. Positiv anzumerken gilt es ebenfalls noch, dass der Chef dann nach einigen Wochen auch noch selbst zum Hörer griff und sich unaufdringlich nach dem Stand der Dinge erkundigte - sehr professionell.
Das langersehnte Angebot war nun jedenfalls da - und es ging trotzdem wieder zurück an den Start: Zurück in die Blaue Lagune
Geldmarie-Linktipp: