Das erste Haus baut man für seinen Feind, das zweite Haus für sich selbst und das dritte Haus baut man für sich selbst - eine alte Binsenweisheit. Wiewohl die Geldmarie mit Binsenweisheiten nicht immer etwas anfangen kann - dieser Spruch ist wohl in den meisten Fällen durchaus zutreffend.
Nachdem es aber im Leben eines Durchschnittsmenschen bestenfalls zu einem Neubau reicht, gilt es die Fehlerquote beim Hausbau so gering wie möglich zu halten. Fehlerfrei werden Sie es nicht schaffen - auch nicht nach Lektüre dieses Artikels...
Durch den Kauf eines Fertigteilhauses der Qualitätsfirma ELK in Ausbaustufe "belagsfertig" haben wir uns natürlich schon im Vorfeld so manchen Stress erspart. Sieht man sich im TV an, was da auf Baustellen so alles passieren kann, müsste einem Häuslbauer ja gleich schlecht werden. Natürlich zeigt man hier nur die Spitze vom Eisberg (die die Zuseher ja auch sehen wollen) - trotzdem ist es selbst mit Profis am Bau fast unmöglich, nicht einige Fehler zu begehen, welche man erst nach einiger Zeit bzw. beim Bewohnen des Hauses bemerkt.
Ungefähr ein Jahr nach der Errichtung des Fertigteilhauses von ELK und 4 Monate nach Bezug desselben, gilt es nun, eine erste Bilanz zu ziehen.
Vorab: Diese fällt sehr positiv aus - und doch haben wir schon bei der Planung einige Fehler gemacht. Fehler, die schon sehr bald bewusst wurden und Fehler, die erst im Alltag aufgetaucht sind.
Wie schon erwähnt: Die Anzahl der möglichen Planungsfehler beim Haus ist nahezu unendlich hoch - aber vielleicht sind ja unsere Fehler für Sie ein Grund, den eigenen Plan noch ein wenig zu überarbeiten bzw. zu überdenken.
ELK hat ausgezeichnet gearbeitet - und doch (wie schon in den Vorrubriken erwähnt) mussten wir ob einer Fehlinfo seitens Bauberater (der meinte, die Haustechnik hätte in einem kleineren Raum Platz) auf einen Garderobenvorraum verzichten und erhielten dafür einen ziemlich großen und hässlichen Technikraum mit WC. Ob scheinbarer Zeitnot ließen wir uns auf die vorgeschlagene Variante ein - waren aber schon damals nicht sehr glücklich.
Selbiges gilt für den Notkamin (den man in Wien braucht) - der benötigt nur Wohnraum und wurde in ein Eck verfrachtet. Vorschrift ist aber leider Vorschrift... So Sie für den Notkamin dann irgendwann einmal eine sogenannte "Abdeckkapsel" benötigen (immerhin ist im Kamin ja ein großes Loch vorhanden, welches für das Ofenrohr gedacht wäre), können Sie das z.B. in Wien bei der Firma Bertams (Handeslkai 100, 1200 Wien) erwerben.
Ein grober Fehler war auch das Badezimmer. Groß sollte es schon werden - mit über 15m2 fiel es dann aber schon extrem massig aus. Trotz Badewanne, Dusche, WC, Waschmaschine, Wäschekörbe, Doppelwaschbecken, Spiegelschrank und einiger Bademöbel ist noch immer viel Platz - jedoch leider nicht an den Wänden. Schönes, großes Badezimmer - aber sehr schlechte Aufteilung lt. Planung...
Hätte man z.B. das Badezimmer optimaler geplant und auch das Schlafzimmer etwas reduziert (auch sehr groß), wäre sich sogar noch ein weiterer Raum ausgegangen.
Ein weiterer Fehler (den wohl alle begehen): Die Verteilung der lieben Steckdosen...
Wir haben zwar schon im Vorfeld eine Unzahl von Steckdosen eingeplant - trotzdem waren die meisten davon nach dem Einrichten verschwunden bzw. ziemlich exponiert. Trotz einiger Warnungen plus Zusammensetzen mit dem Elektriker gelang uns keine optimale Lösung - es dürfte sich dabei aber auch um eine Diplomarbeit für Planer handeln. Denn wer weiß schon beim Hausplan genau, wo sich jetzt alle Möbel (die oft noch nicht einmal gekauft sind) befinden werden...Das erste Verlängerungskabel liegt jedenfalls schon;-)
Ähnliches gilt auch für die Auslässe für die Lampen - auch diese werden dann oft nicht passen und individuelle Lösungen (Kabelkanäle etc.) führen. Eine Zwischenbilanz bei den Leuchten/Lampen: Nur noch 3 von ca. 30 fehlen noch;-)
Ein weiterer Planungsfehler, den man erst im "Echtbetrieb" eines Hauses merkt: Das Haus (Holzriegelbauweise mit Parkett (und Kindern) im Obergeschoß) ist ziemlich laut. Bei geöffneten Kinderzimmern schallt und dröhnt es ziemlich nach unten (bzw. auch vice-versa nach oben). Da wäre wohl ein geschlossener Stiegenaufgang besser gewesen - aber es kann ja auch irgendwann wieder etwas leiser im Haus werden.
Der nächste Eigenfehler: Rollläden wären auch im Obergeschoß sinnvoll gewesen - die Provisorien vom IKEA sind wohl keine Dauerlösung.
Noch ein mittelschwerer Fehler: Die Montage von Schneebremsen auf dem Dach wäre wohl sinnvoll gewesen. Schon der nasse Oktober-Schnee brachte die ersten Dachlawinen ins Rutschen, welche lautstark auf dem (etwas zu flach geratenen) Vordach sowie in Gatschlacken (schön für die weiße Fassade...) landeten. Schneegitter bzw. Schneebremsen ergeben insbesondere bei Photovoltaik- oder Solaranlagenmodulen (starkes bzw. rasches Abrutschen von großen Eis- und Schneemassen) sehr viel Sinn!
Bei dieser Gelegenheit: Das Vordach beim Eingang sollte schräger ausgeführt werden als bei unserer Variante - Schnee kann damit besser abrutschen und das Plastikdach wird durch Trocknen nicht so schmutzig.
Den größten Ärger verursachte bisweilen die Luft-Wärme-Pumpe von Viessmann: Schon knapp nach deren Montage fiel diese mehrmalig aus, war dann im Sommer (nur Warmwasser) sehr brav und muckte bei Heizungsinbetriebnahme im Oktober dann wieder böse auf. Viel Zores mit Viessmann (wo die Hotline gar nicht funktionieren wollte) und sogar eine Beschwerde bei ELK (obwohl die Geldmarie normalerweise eher geduldig ist) - eine Lösung des Problemes ist aber schon in Sicht... Hoffentlich, sonst wird der für nach dem ersten vollen Winter geplante Artikel über die Luft-Wärme-Pumpe wohl böse ausfallen...
Ende November 2012 wurde dann eine Platine getascht - das Werkl sollte nunmehr anstandslos laufen...
Ach ja: Die Balkontür klemmt schon seit Beginn ein wenig (da sich das Haus nach der Montage ja noch "setzt"), aber das wird sich wohl noch selber in den Griff kriegen lassen (Nachtrag: Ein späterer Besuch von ELK brachte dann auch hier Besserung).
In Summe sind wir aber bisweilen (es kann ja immer noch etwas auftreten, wird dann an dieser Stelle nachgereicht) mit den Planungen und Ausführungen sehr zufrieden - und wünschen Ihnen dieses Gefühl auch für Ihr neues Eigenheim!
Ein Problem unerwarteter Art trat dann Ende November 2012 leider doch auf: Ein Abluftrohr (am Dachboden) hat sich bei einer Verbindung gelöst (aufgrund schlechter Fixierung) - EFM Müllner reparierte den Fehler umgehend. Zum Glück war nur wenig Wasser ausgetreten und es kam dadurch zu keinen Folgeschäden.
Im Dezember 2012 meldete sich der Fehlerteufel dann vermehrt und grausam: Einerseits war ein Zimmer nicht mehr via Fußbodenheizung zu heizen (lt. Firma Viessmann ist hier aufgrund der Änderungen ein hydraulischer Abgleich notwendig oder auch ein Stellmotor ist defekt - jedenfalls hat ein Heizkreis zu wenig bzw. gar keinen Durchfluss.
Andererseits tröpfelte es plötzlich durch die Dachbodeneinschubtreppe auf das Parkett des Obergeschoßes - in der Abdichtung oben hatte die Tel-Wolle Kondensatwasser gesammelt (unten heiß, oben kalt und feucht), welches nach unten abfloss.
Problem 1 (Heizung) wurde via Telefon gelöst - die "Köpfe" beim Heizungsverteiler wurden einfach ein wenig vertauscht (klingt seltsam, funktionierte aber) - da hat der Installateur wohl ein wenig gepfuscht. Problem 2 löste dann ELK mit einem Besuch (hoffentlich nachhaltig) - die Bodentreppe wurde silikonisiert und neu (besser) mit Styopor und Tel-Wolle verkleidet.
Möge nunmehr (insbesondere in Sachen Heizung) Ruhe einkehren.
Nachtrag 2013/2014: Auch im Herbst/Winter 2013 fiel die Außeneinheit schon wieder 2x aus, konnte aber durch einen "Restart" via Sicherung selbst rasch wieder aktiviert werden. Der restliche (harmlose) Winter 2013/2014 war dann ansonst aber störungsfrei - und damit auch sehr billig! Erstmals konnte sich die Geldmarie über die Viessmann-Wärmepumpe so richtig freuen!
Noch eine Info bezüglich Holz unter dem Dachrand: Wundern Sie sich nicht, dass es hier nach einiger Zeit zu Verfärbungen kommen kann - insbesondere dort, wo Astgabelungen geschnitten wurden, sind Verfärbungen bei Holz ganz normal.