Wer den Groschen nicht ehrt...ist den Schilling nicht wert. So formulierte man in der Schilling-Ära Österreichs in Sachen Sparsamkeit und bezüglich Wertschätzen von kleinen Geldbeträgen. Auch mit Cent und Euro bzw. anderen Währungen kann man dies beliebig fortführen - der Grundgedanke hat sich nicht geändert.
Was man mit dem Ausspruch aber wohl nicht direkt gemeint hat: Viele Groschenstücke sind dieser Tage tatsächlich schon viele Euros wert - hätte man dies vor vielen Jahren gewusst, hätte man wohl einige kleine Münzen für später gehortet...
Finden Sie folgend einige mittlerweile bei Sammlern sehr begehrte Groschenstücke aus Österreich. Die Von-Bis-Angaben beziehen sich auf Sammlerwerte von gut bis ausgezeichnet erhaltenen Münzen. Für sehr schmutzige oder beschädigte Münzen müssen Sie jedenfalls mit Abschlägen rechnen. Die Prägequalität "Polierte Platte" ist übrigens (soweit erhältlich) im Normalfall die teuerste Variante einer Münzausgabe.
So Sie selbst nicht Numismatiker/Münzensammler sind und nur ein paar alte Groschenmünzen in Laden gefunden haben, werden Sie diese Münzen hier höchstwahrscheinlich nicht bewertet finden - denn beschrieben werden immer nur die teuersten Münzen einer Gattung.
Wer mehr über die Sammlerpreise von Österreichischen Münzen wissen möchte, ist mit dem Kauf eines Austria-Netto-Kataloges wohl gut beraten. Bei nicht ganz so seltenen Münzen reicht aber oft auch schon eine kleine Recherche auf Ebay bzw. im Fachhandel.
Die erste Ausgabe der 1-Groschen-Münzen erfolgte mit dem Prägejahr 1923. Die Münzen mit der Nominale "100 Kronen = 1 Groschen" aus dem Jahr 1923 sind deutlich seltener als die 1-Groschen-Münzen aus 1924. Zwischen 10 und 40 Euro kann man für schöne 1-Groschen-Münzen aus dem Jahr 1923 schon erlösen. Der Jahrgang 1924 bringt nur zwischen 1 und 10 Euro ein.
Zwischen 1925 und 1938 wurden dann auch jährlich 1-Groschen-Münzen geprägt. Der wertvollste Jahrgang ist hier eindeutig der Jahrgang 1931. Bei einer Auflage von knapp unter 1 Mio. Stück erbringt diese Groschenmünze zwischen 30 und 100 Euro. Tendenz steigend.
Relativ wertvoll auch die Ausgabe 1938 (ca. 1,6 Mio. Stück, zwischen 10 und 40 Euro). Die weiteren Jahrgänge werden zwischen 1 und 20 Euro (je nach Zustand der Münze) gehandelt.
Eher häufig wird man auch dieser Tage noch die eine oder andere 1-Groschen-Münze aus dem Jahr 1947 finden: Mit einer Auflage von insgesamt über 24 Mio. Stück ist der Sammlerwert allerdings eher bescheiden. Zumeist kriegt man dafür nicht einmal einen Euro (Ausnahme: Topzustand, handgehobene Münzen oder Polierte Platte).
Noch mehr Details zu den Groscherln hier: 1 Groschen-Münzen
Die Ausgabe aus 1924 (200 Kronen = 2 Groschen) kommt relativ häufig vor und hat daher keinen nennenswerten Sammlerwert (1 bis 10 Euro).
1925 bis 1938 gab es dann jährlich eine weitere Ausgabe von 2-Groschen-Münzen, aus welcher vor allem der Jahrgang 1934 herausragt. 20 bis 80 Euro können Sie für Münzen dieses Jahres erlösen. Auch der Jahrgang 1938 liegt mit 10 bis 50 Euro weit über den anderen Münzen.
Ab 1950 folgten dann die 2-Groschen-Münzen, welche viele von uns noch selber verwendet haben (auch wenn die letzten Jahrgänge schon eher gesammelt denn ausgegeben wurden). Und hier gibt es ein paar durchaus bemerkenswerte Münzen:
Prinzipiell gilt bei den von 1950 bis 1994 (mit Pausen) geprägten 2-Groschen-Münzen: Polierte Platten (PP) sind immer zumindest einige Euro wert.
Besonders herausragend sind diesbezüglich (Polierte Platte) aber die Jahrgänge 1951 (teilweise über 300 Euro), 1950, 1952, 1954, 1957, 1962, 1967 und die jüngeren Semester 1990, 1992, 1993 und 1994.
1967 gab es überhaupt nur 13.000 Stück polierte Platten (keine Normalauflage), selbiges gilt für 1969, 1970, 1971 und 1990. Von 1992 bis 1994 waren neue 2-Groschen-Stücke überhaupt nur im KMS erhältlich.
Bei den normalen Prägungen sind die Jahrgänge 1950 bis 1966, 1984, 1985 und 1991 schon durchaus gefragt. Ab und zu sind aber im Laufe der Zeit auch polierte Platten in den Umlauf gegangen - daher unbedingt genau nachsehen, z.B. auf Ebay Preise recherchieren und keinesfalls solche Münzen wegwerfen oder gar in Cent umtauschen.
Noch mehr Infos hier: 2 Groschen-Münzen
Von 1931 bis 1938 wurden (ausgenommen 1933 und 1935) auch 5-Groschen-Münzen ausgegeben. Diese Kupfer-Nickel-Münzen sind mittlerweile sehr gefragte Sammlerobjekte.
Während die Jahrgänge 1931 bis 1936 noch von 1 bis 40 Euro gehandelt werden, ist der Jahrgang 1937 mit 50 bis 150 Euro schon wesentlich gefragter.
Die wertvollsten 5-Groschen-Münzen sind aber eindeutig aus dem Jahr 1938: 500 bis zu 1.000 Euro werden hier für sehr schön erhaltene Münzen bezahlt.
Die von 1948 bis 1994 ausgegebenen 5-Groschen-Münzen kommen an diese Preise zwar nicht heran - aber auch hier gibt es besonders teure Stücke: Insbesondere die Jahrgänge von 1948 bis 1963 in Polierter Platte sowie die nur im KMS erhältlichen Ausgaben 1993 und 1994 sind schon sehr gefragt.
Die Ausgaben 1969, 1970 und 1971 gab es nur in Polierter Platte - auch hier muss man zwecks Erwerb schon 5 bis 20 Euro in die Hand nehmen.
Auch die Normalprägungen aus 1961, 1981 oder 1983 erbringen schon nette Preise, die Jahrgänge 1993 und 1994 sind nur in Kleinauflagen im KMS erschienen und daher ein besonders heißer Tipp für Sammler.
Hier gibt es noch mehr über die: 5 Groschen-Münzen
1924 gingen über 72 Mio. 1000-Kronen-Münzen (=10 Groschen) in den Umlauf - kein Wunder, dass man für diese Münzen nur den einen oder anderen Euro bekommt.
Die folgenden Jahrgänge 1925, 1928 und 1929 sind zwar alt - aber auch nicht besonders wertvoll. Gesucht ist hier primär das Jahr 1928 - für schöne 10-Groschen-Stücke gibt es immerhin bis zu 100 Euro.
Die 10-Groschen-Ausgaben von 1947 sind da in einer ähnlichen Preisklasse zu kriegen (10 bis 50 Euro), 1948 und 1949 sind weniger wertvoll.
Die letztgültige 10-Groschen-Serie ging von 1951 bis 2001 in Produktion (und in den Umlauf). Falls Sie hier eine Sammlung vervollständigen wollen: 1954, 1956, 1958 und 1960 gab es keine 10-Groschen-Münzen.
Auch hier sind wieder die Polierten Platten der Jahre 1951 bis 1963 recht gefragt. Ebenso teuer auch schon die Münzen von 1999, 2000 und 2001 - diese kamen nämlich nur via KMS in den Umlauf.
Bei den Normalmünzen gibt es kaum interessante Jahrgänge: 1951 und 1961 könnten ob geringerer Auflage hier vielleicht einmal ein wenig an Wert zulegen.
Noch mehr Details zu den "Zehnerln" aus Österreich hier: 10 Groschen-Münzen
Jaja - 1950, 1951 und 1954 wurden auch 20-Groschen-Münze geprägt. Teuer gehandelt werden hier nur die Polierten Platten (insbesondere Jahrgang 1954). Bei den Normalprägungen ist der Jahrgang 1950 ob der geringeren Auflage etwas vor den anderen beiden Jahren - viel mehr als 1 bis 5 Euro wird man aber kaum erlösen können. Weitere Infos dazu: 20 Groschen-Münzen
Kaum zu glauben: Es gab auch einmal einen halben Schilling! 1925 und 1926 benannte man die 50-Groschen-Stücke eben "halber Schilling" - für halbe Schillinge gibt es 5 bis 40 ganze Euros zu erwarten. Mehr dazu in der Rubrik: Halber Schilling.
Sehr gefragt ist die 50-Groschen-Münze aus dem Jahr 1934 - mit 40 bis 300 Euro kann (bzw. muss) man hier rechnen. Die aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit dem damaligen 1-Schilling-Stück (idente Rückseite) auch als Nachtschilling (ähnelte bei schlechtem Licht sehr dem damaligen Schillingstück) bezeichnete Münze wurde bald eingezogen.
Die 1935 folgende Ausgabe gibt es zwischen 3 und 200 Euro zu erwerben - für den Jahrgang 1936 wird ob der geringen Auflage (1 Mio.) schon wieder deutlich mehr bezahlt: 50 bis 400 Euro.
Die Ausgaben von 1946, 1947, 1952 und 1953 sind eher Massenware (außer 50 Groschen dieser 4 Jahrgänge in PP - insbesondere Jahr 1946!) - mit 1 bis 10 Euro kann man hier aber bei gutem Wind rechnen.
Ziemlich uninteressant leider auch die letzten Umlaufmünzen der 50-Groschen-Serie: Auch hier sind nur die Polierten Platten der ersten Ausgaben (1959 bis 1963) halbwegs interessant.
Die normale Umlaufmünzen werden wohl so schnell keinen Sammlerwert erhalten - hat man allerdings Münzen von 1998, 1999, 2000 und 2001 (gab es nur im KMS), sollte man diese keinesfalls leichtfertig abgeben.
Mehr Infos zu den 50-Groschen finden Sie hier: 50 Groschen-Münzen
So Sie noch alte Groschen- oder Schillingmünzen mit geringer Nominale und ohne großen Sammlerwert finden bzw. besitzen, so entsorgen Sie diese bitte trotzdem nicht (ein oft noch möglicher Umtausch bei der ÖNB zahlt sich logistisch selten aus) - vielleicht freut sich eines Tages ja ein junger Sammler über den Grundstein seiner neuen Schilling- und/oder Groschensammlung...
Finden Sie hier eine kompakte Auflistung (mit Materialangabe) der: Groschenmünzen aus Österreich
Und hier geht es zur Übersicht der: Schillingmünzen aus Österreich
Einen Überblick über den Wert von teureren Schillingmünzen finden Sie hier: Wertvolle Schillingmünzen aus Österreich
Und noch mehr Infos zu den jeweiligen Schilling- und Groschenstücken ist in folgenden Rubriken zu kriegen:
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